Acne medicamentosa
Synonyme: Medikamenten-Akne, akneiformes Arzneiexanthem
Englisch: drug-induced acne, DIA, drug-associated acne
Definition
Als Acne medicamentosa bezeichnet man eine medikamenteninduzierte akneiforme Hautveränderung bzw. eine bereits bestehende Akne, die durch die Einnahme bestimmter Medikamente verschlimmert wird.
Ätiologie
Auslösende Medikamente sind beispielsweise:
- Glukokortikoide (sogenannte Steroidakne)
- Tuberkulostatika (z.B. Isoniazid, Rifampicin)
- Anabolika
- Antimalariamittel (z.B. Chinin)
- Halogenhaltige Medikamente (Brom, Lithium, Jod, Chlor)
- Antibiotika (z.B. Streptomycin, Tetracycline)
- Vitamine (z.B. Vitamin B1, Vitamin B6, Vitamin B12)
- Kaliumjodid
- Barbiturate
- Immunsuppressiva (z.B. Ciclosporin A)
- EGFR-Inhibitor (z.B. Gefitinib, Cetuximab)
Klinik
Klinisch zeigen sich entzündliche, follikuläre Papeln oder Papulopusteln. Diese sind in erster Linie in seborrhoischen Hautzonen und an den Oberarmen lokalisiert. Meistens kommt es nicht zu Vernarbungen. Es liegen in der Regel keine Komedonen vor. Nachdem das auslösende Arzneimittel abgesetzt wurde, bilden sich die akneiformen Hautveränderungen gewöhnlich wieder zurück.
Diagnostik
Die Diagnose wird durch eine ausführliche Anamnese gestellt. Hierbei wird der klinische Zusammenhang zwischen der Einnahme eines Medikamentes und der Entstehung bzw. Verschlimmerung der akneiformen Hautveränderungen erfasst.
Therapie
Wichtigste Maßnahme bei einer Acne medicamentosa ist das Absetzen der auslösenden Medikamente.
Literatur
- Kazandjieva et al. Drug-induced acne, Clinical Dermatology, 2017
- Pschyrembel - Acne medicamentosa, abgerufen am 04.04.2022
- Deutsche Apotheker Zeitung - Wieder aufgeblüht, abgerufen am 04.04.2022
- Altmeyers Enzyklopädie - Acne medicamentosa, abgerufen am 04.04.2022
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