Malariamittel
Synonyme: Antimalariamittel, Schizontozid, Malariamedikament
Definition
Als Schizontozide oder Malariamittel bezeichnet man Arzneistoffe, die eine Wirkung gegen Schizonten entfalten und zur Therapie der Malaria eingesetzt werden.
Substanzen
Zu den bei Malaria eingesetzten Arzneistoffen zählen u.a.:
- Artemisinin-Derivate
- Arylaminoalkohole
- 4-Aminochinoline
- 8-Aminochinoline
- Diaminopyrimidine
- Biguanide
- Antibiotika
- Sonstige
Anwendung
Malariamittel werden in verschiedenen Settings eingesetzt, u.a. als
Bei der Malariatherapie unterscheidet man dabei zwei Behandlungsansätze:
- Radikale Heilung ("radical cure"): Vollständige Elimination der Erreger, incl. ruhender Plasmodien-Stadien (Hypnozoiten)
- Klinische Heilung ("clinical cure"): Symptombeseitigung ohne vollständige Elimination der Erreger
Resistenzen
Ein gemeinsames Problem aller Antimalariamittel ist die Entwicklung von Resistenzmechanismen durch die Malariaerreger. Sie führt zum Wirkungsverlust und macht den Wechsel auf einen anderen Arzneistoff notwendig.
Die genauen molekulargenetischen Grundlagen der Resistenzentwicklung sind nicht bei allen Wirkstoffgruppen bekannt. Bei manchen Wirkstoffen sind sie jedoch aufgeklärt. So wird die Chloroquin-Resistenz von Plasmodium falciparum durch Mutationen in den Genen PfMDR1, PfCG2 und PfCRT verursacht. Diese Gene kodieren wichtige Transportproteine. Ihre Veränderung beeinflusst die Passage von Chloroquin durch die Membran der Nahrungsvakuole des Parasiten.[1]
Quellen
- ↑ Le Bras J, et al.: The mechanisms of resistance to antimalarial drugs in Plasmodium falciparum. Fundam Clin Pharmacol. 2003 Apr;17(2):147-53.
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