MEK-Inhibitor
Synonyme: MEK-Hemmer, MAP-Kinase-Inhibitor, MAP-Kinase-Hemmer
Englisch: MEK inhibitor
Definition
MEK-Inhibitoren sind antineoplastische Arzneistoffe, welche die Funktion der MAP-Kinasen MEK1 (MAP2K1) und MEK2 (MAP2K2) hemmen. Sie gehören zu den Proteinkinaseinhibitoren. Da es sich bei den MEKs um bispezifische Proteinkinasen handelt, können sie sowohl den Tyrosinkinasehemmern als auch den Serin/Threonin-Kinase-Hemmern zugeordnet werden.
Wirkmechanismus
Die Proteinkinase MEK ist ein wichtiger Bestandteil des Ras/Raf/MAPK-Signalweges. Dabei handelt es sich um um eine Kaskade verschiedener Kinasen, die sich in Reihe geschaltet durch Phosphorylierungen nacheinander aktivieren und maßgeblich an der Kontrolle des Zellzyklus beteiligt sind. Bei Mutationen von BRAF, z.B. der häufigen BRAF-V600-Mutation, kommt es zu einer Überaktivität dieses Signalweges, was zu unkontrolliertem Zellwachstum und damit zu Krebs führen kann.
MEK-Inhibitoren greifen in den Signalweg ein, indem sie an MEK1 und MEK2 binden. Dadurch verhindern sie, dass von diesem Schritt abhängige Transkriptionsfaktoren phosphoryliert werden. Es kommt zum Abbruch der Transkription und zur Inhibition der Proliferation der Tumorzellen.
Indikationen
MEK-Inhibitoren werden vor allem zur Therapie des malignen Melanoms, aber auch bei anderen Tumoren mit BRAF-Mutation eingesetzt.