Mirdametinib
Handelsname(n): Gomekli®
Englisch: mirdametinib
1. Definition
Mirdametinib ist ein MEK-Inhibitor, der zur Behandlung der Neurofibromatose Typ 1 eingesetzt wird.
2. Chemie
Mirdametinib umfasst eine halogenierte Diphenylamin-Grundstruktur, die wiederum mit einem Glycerolester-hydroxamat substituiert ist. Mit einem pKa von 7,96 reagiert es in wässrigen Lösungen neutral; die Löslichkeit in Wasser beträgt 0,25 mg/ml.[1]
Die Summenformel lautet C16H14F3IN2O4. Das Molekulargewicht beträgt 482,19 g/mol.[2]
3. Wirkmechanismus
Mirdametinib ist ein Inhibitor der Mitogen-aktivierten Proteinkinase Kinase 1 und 2 (MEK1/2). MEK reguliert den ERK-Signalweg, der wiederum Proliferation, Zellwachstum und Adhäsion fördert und somit kanzerogen wirken kann[1].
4. Pharmakokinetik
Das Verteilungsvolumen des Arzneistoffs beträgt 255 Liter, die Eliminationshalbwertszeit 28 Stunden.[1]
5. Indikation
- Patienten ab 2 Jahren mit NeurofibromatoseTyp 1 (NF1), die symptomatische, nicht operative plexiforme Neurofibrome haben
6. Darreichungsformen
Mirdametinib wird als Kapsel oder als Tablette zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen vertrieben.
7. Dosierung
Vor der Gabe von Mirdametinib sollte eine ophthalmologische Untersuchung und eine Bewertung der Ejektionsfraktion des Herzens durchgeführt werden.
Die empfohlene Dosierung beträgt 2 mg/m2 zweimal täglich für 21 Tage in einem 28-tägigen Zyklus. Die maximal anzuwendende Dosis beträgt 4 mg zweimal täglich. Bei Auftreten von Nebenwirkungen kann die Dosis reduziert werden.[1]
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
8. Nebenwirkungen
- Toxizität am Auge: Es kann zu Gefäßverschlüssen in der Retina, einer Ablösung des retinalen Pigmentepithels und verschwommenem Sehen kommen.
- Dysfunktion des linken Ventrikels
- Nebenwirkungen an der Haut: Exanthem, Ekzem
- Embryofetale Toxizität
- Gastrointestinale Nebenwirkungen: Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Stomatitis
- muskuloskelettale Schmerzen
- Müdigkeit, Fieber
- Kopfschmerz, periphere Neuropathie
- Husten[1]
9. Wechselwirkungen
Zum Zeitpunkt der Zulassung wurden keine Interaktionsstudien durchgeführt. In-Vitro-Ergebnisse haben jedoch ergeben, dass Mirdametinib nicht induzierend oder inhibierend auf Cytochrom-P450-Enzyme oder Transportproteine wirkt. Der Wirkstoff ist jedoch ein Substrat von P-gp und BCRP.
10. Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
11. Zulassung
Die Zulassung in den USA durch die FDA erfolgt im Februar 2025. In Europa steht die Zulassung derzeit (02/2025) noch aus.