Tumor-DNA
Synonyme: Tumorgenom, Krebs-DNA
Definition
Die Tumor-DNA ist die Desoxyribonukleinsäure (DNA), welche die genetische Information einer Tumorzelle ausmacht. Sie ist der wissenschaftliche Gegenstand der Tumorgenomik.
Hintergrund
Der Prozess der Tumorgenese, d.h. der Verwandlung einer normalen Körperzelle in eine maligne Tumorzelle, wird von komplexen genetischen und epigenetischen Veränderungen begleitet. Die Kenntnis dieser Veränderungen ist für das Verständnis der Pathogenese der Krebserkrankung von Bedeutung. Sie ermöglicht ggf., neue Angriffspunkte für Krebstherapien zu finden.
Ein wichtiges Ziel der Tumorgenomsequenzierung ist es dabei, die Schlüsselmutationen zu identifizieren - also die genetischen Veränderungen, welche die Mutationsrate der Tumorzellen steuern und damit zu einem schnelleren Wachstum und zur Metastasierung führen. Ein Beispiel für eine onkogene Schlüsselmutation ist die V600E-Mutation, die zur Bildung einer konstitutiv aktiven B-Raf-Proteinkinase führt.
Mit der systematischen Erforschung der Tumor-DNA befassen sich das Cancer Genome Project (CGP) und The Cancer Genome Atlas (TCGA) sowie das International Cancer Genome Consortium (ICGC).
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