Abkürzung: HCT, HTZ
Handelsnamen: Disalunil®, Esidrix® u.a.
Englisch: Hydrochlorothiazide
Hydrochlorothiazid ist ein Arzneimittel aus der Gruppe der Thiaziddiuretika.
Hydrochlorothiazid hat die Summenformel C7H8ClN3O4S2 und eine molare Masse von 297,74 g/mol.
Sowohl im Rahmen einer Behandlung der arteriellen Hypertonie als auch der Herzinsuffizienz sowie bei Ödemen ist eine Entwässerung notwendig und somit der Einsatz von Diuretika wie Hydrochlorothiazid indiziert.
Der Wirkstoff wird oral in Form von Tabletten oder Kapseln eingenommen. Hydrochlorothiazid wird im Gastrointestinaltrakt resorbiert, wobei es eine Bioverfügbarkeit von 70% aufweist. Der Arzneistoff wird größtenteils nicht metabolisiert, wonach er zu 95% unverändert renal ausgeschieden wird. Die Plasmahalbwertszeit beträgt hierbei durchschnittlich zehn Stunden.
Hydrochlorothiazid inhibiert im distalen Tubulus-System der Niere den Natriumchlorid-Kanal, sodass weder Natrium noch Chlorid rückresorbiert werden können. So verbleiben diese osmotisch wirksamen Ionen im Tubulus und führen dazu, dass auch Wasser, welches normalerweise den Ionen folgt, nicht rückresorbiert wird. Folglich wird dieses samt Natrium und Chlorid ausgeschieden, was mit einer Entwässerung einhergeht.
Jüngere Arbeiten (nach 2010) zeigen, dass die Einnahme von HCT über längere Zeit zu einem signifikant gesteigerten Risiko für die Ausbildung von nichtmelanozytären Hauttumoren führt, z.B. für Plattenepithelkarzinome (Spinaliome) und Basaliome. Dabei besteht eine Dosis-Wirkungs-Beziehung mit zunehmendem Risiko bei steigender kumulativer Dosis, jedenfalls für Plattenepithelkarzinome. Im Oktober 2018 wurde deshalb vom BfArM ein Rote-Hand-Brief verfasst.[1]
Tags: 3D-Molekül, Diuretikum
Fachgebiete: Arzneimittel
Diese Seite wurde zuletzt am 5. November 2020 um 22:53 Uhr bearbeitet.
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