Autoantikörper
Englisch: autoantibody
Definition
Als Autoantikörper werden Antikörper bezeichnet, die gegen körpereigenes Gewebe, Hormone oder andere Antikörper gerichtet sind.
Hintergrund
In der Regel führt die Bildung von Autoantikörpern zu einer Autoimmunerkrankung. Es wird allerdings gegenwärtig diskutiert, ob es ggf. auch physiologische Funktionen von Autoantikörpern gibt. So wurde die Hypothese aufgestellt, dass Antikörper gegen TSH-Rezeptoren (TRAK) möglicherweise eine Funktion in der Kommunikation zwischen Immunsystem und Schilddrüse haben könnten.
Beispiele
Eine weitere Entität sind die GPCR-Autoantikörper. Hierbei handelt es sich um eine große Gruppe von Antikörpern gegen verschiedenste Antigene, deren gemeinsamer Nenner ist, dass sich die Antigene auf G-Protein-gekoppelten Rezeptoren befinden.
Nomenklatur
Bei der Namensgebung existieren verschiedene Varianten. Meistens wird die Formulierung Anti-XY-Antikörper verwendet, die sich auch griffig abkürzen lässt, wie bei ANA, AMA und ANCA. Da Antikörper aber schon das Anti- enthält, findet sich häufig auch die kürzere Version XY-Antikörper. Seltener anzutreffen, aber ebenfalls üblich, sind die Bezeichnungen XY-Autoantikörper und Anti-XY-Autoantikörper (Beispiele siehe oben).
Bei Abkürzungen wird häufig die Kombination AAB verwendet, die auf die englische Bezeichnung "autoantibody" zurückgeht.
Labordiagnostik
Material
Für die Diagnostik werden je nach Anzahl der Untersuchungen 0,5 bis 5 ml Serum benötigt.
Literatur
- Conrad K, Schößler W, Hiepe F: Autoantikörper bei organspezifischen Autoimmunerkrankungen. Pabst Science Publishers, 2010. ISBN: 978-3-89967-688-4
- Conrad K, Schößler W, Hiepe F: Autoantikörper bei systemischen Autoimmunerkrankungen. Pabst Science Publishers, 4. Auflage 2012. ISBN: 978-3-89967-844-4