Glatte-Muskulatur-Antikörper
Synonyme: Autoantikörper gegen glatte Muskulatur, SMA-Antikörper, Anti-SMA, Anti-SMA-Antikörper
Englisch: smooth muscle antibody, SMA, anti-smooth muscle antibody, ASMA
Definition
Bei den Glatte-Muskulatur-Antikörpern, kurz SMA, handelt es sich um eine Gruppe von Autoantikörpern gegen polymerisiertes Aktin, Intermediärfilamente, Mikrofilamente sowie Mikrotubuli der glatten Muskulatur.
Nachweis
Indikation
SMA werden unter anderem im Rahmen der Differentialdiagnostik einer chronisch aktiven Hepatitis bestimmt, um zwischen einer Virushepatits und einer Autoimmunhepatitis zu unterscheiden. Auch bei der Diagnostik des Postkardiotomie-Syndroms, der Polymyositis oder des Postmyokardinfarkt-Syndroms kann der Nachweis der Glatte-Muskulatur-Antikörper wegweisend sein.
Material
Der Nachweis der Glatte-Muskulatur-Antikörper erfolgt mithilfe des Immunfluoreszenztests. Hierfür werden 1 ml Blutserum benötigt.
Referenzwert
Im Normalfall lassen sich keine Autoantikörper gegen die glatte Muskulatur nachweisen. Der Wert für SMA ist negativ.
Interpretation
Erhöhte Werte können im Rahmen folgender Erkrankungen auftreten:
- autoimmune chronisch-aktive Hepatitis (Typ I bei 40 bis 80% der Fälle)
- primär biliäre Zirrhose (10 bis 20% der Patienten mit PBC entwickeln sekundär eine Autoimmunhepatitis)
- Polymyositis (in 30% der Fälle Autoantikörper nachweisbar)
In einigen Fällen lassen sich Glatte-Muskulatur-Antikörper zeitlich begrenzt im Rahmen eines Virusinfektes nachweisen. Auch im Rahmen einer Kollagenose oder bei gesunden Patienten können gering erhöhte Werte auftreten.
Literatur
- Laborlexikon.de; abgerufen am 08.03.2021
- Pschyrembel - Anti-SMA-Antikörper, abgerufen am 05.01.2021
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