Handelsname: Tramal®
Synonym: Tramadolum
Englisch: tramadol
Tramadol ist ein Arzneistoff, der zu den schwachwirksamen Opioiden gehört.
Tramadol ist ein Opiat-Agonist mit einer schwachen Affinität am M-Opioidrezeptor. Die relative analgetische Wirksamkeit im Verhältnis zum Morphin wird mit 0,1 angegeben, d.h. Tramadolol besitzt nur 1/10 der Wirksamkeit von Morphin.
Außer der opioidagonistischen Wirkung agiert Tramadol als Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer. Dieser Wirkmechanismus sorgt für einen zusätzlichen analgetischen und schmerzmodulierenden Effekt über deszendierende Bahnen im Rückenmark.
Tramadol ist mit ebenfalls dual wirksamen Analgetikum Tapentadol und dem SNRI Venlafaxin verwandt.
Mittelstarke bis starke Schmerzen z.B. bei orthopädischen Erkrankungen, Traumata, in der postoperativen Phase.
siehe auch: Schmerztherapie, WHO-Stufenschema
Die opioidtypischen unerwünschten Wirkungen sind bei Tramadol etwas geringer ausgeprägt. Obstipation und vor allem die Atemdepression treten bei Tramadol kaum auf. Gerade die kaum vorhandene Atemdepression kann bei Patienten mit bronchialen Erkrankungen wie Asthma oder COPD vom Vorteil sein.
Die Übelkeit hingegen ist eine für Tramadol sehr typische Nebenwirkung, besonders bei intravenöser Gabe. Der begegnet man mit vorausgehender oder gleichzeitgier Darreichung von Metoclopramid (MCP).
Darüber hinaus kann Tramadol unter anderem folgende Nebenwirkungen auslösen:
Tramadol darf nicht zusammen mit anderen ebenfalls serotonerg wirksamen Medikamenten wegen eines möglichen Serotonin-Syndroms eingenommen werden. Dazu zählen u.a.:
In Deutschland ist Tramadol in folgenden galenischen Zubereitungen zugelassen:
Tramadol ist auch Kombination mit Paracetamol unter dem Namen Zaldiar® verfügbar.
Tramadolol fällt wie Meptazinol in Deutschland nicht unter das Betäubungsmittelgesetz (BtMG).
Tags: Analgetikum, Opioid
Fachgebiete: Arzneimittel
Diese Seite wurde zuletzt am 7. April 2014 um 13:36 Uhr bearbeitet.
Um diesen Artikel zu kommentieren, melde Dich bitte an.