Brausetablette
Definition
Die Brausetablette ist eine feste Arzneiform und stellt eine Sonderform der Tablette dar. Charakteristisch für diese Arzneiform ist die bei Kontakt mit Wasser oder einer anderen Flüssigkeit auftretende Gasentwicklung. Am häufigsten werden Brausetabletten zu Herstellung von Lösungen oder Suspensionen zur oralen Einnahme verwendet.
Eine Variante der Brausetablette ist das Brausepulver.
Aufbau
Neben Wirkstoff, Füllstoff und Fließregulierungsmitteln enthält die Rezeptur einen Zerfallsbeschleuniger. Zumeist setzt sich dieser aus einer schwachen Säure und einem Carbonat bzw. Hydrogencarbonat zusammen. Beispielsweise finden Citronensäure und Weinsäure in Kombination mit Kaliumhydrogencarbonat oder Natriumcarbonat Verwendung. Außerdem zeichnet sich die Tablettenform durch ihre besondere Größe aus. Im Verhältnis zur üblichen Tablette ist sie deutlich größer und kann nicht geschluckt werden.
Chemie
Das "Sprudeln" der Brausetablette beruht auf der Entwicklung von Kohlenstoffdioxid (CO2). Dadurch wird der Auflösungsprozess beschleunigt. Der Vorgang kann durch Rühren unterstützt werden:
- -COOH + HCO3- → 2CO2↑ + H2O
Vorteile
Brausetabletten erleichtern bzw. beschleunigen die Liberation des Wirkstoffs. Dadurch liegt der Arzneistoff bereits gelöst vor und es kann eine bessere Resorption im Gastrointestinaltrakt erreicht werden. Außerdem ist die Einnahme dadurch auch für Patienten mit Schluckstörungen und Kinder möglich.
Nachteile
- Brausetabletten sind feuchtigkeitsempfindlich. Dies muss bei der Herstellung, Verpackung und Lagerung berücksichtigt werden.
- Brausetabletten enthalten eine hohe Konzentration an Natriumionen. Patienten mit kochsalzempfindlicher Hypertonie sollten den Konsum von Brausetabletten nach Möglichkeit einschränken.
- Das Auflösen der Tablette ist aufwändiger, da ein Glas Wasser zur Verfügung stehen muss.