von altgriechisch: πᾰν ("pan") - alles, ganz, völlig
Synonym: Trizytopenie
Englisch: pancytopenia
Die Panzytopenie ist eine starke Verminderung aller drei Blutzellreihen. Entsprechend liegt gleichzeitig eine Anämie, eine Leukopenie und eine Thrombopenie vor.
Die Panzytopenie stellt den schwersten Grad einer Knochenmarkinsuffizienz dar. In einigen Fällen kann auch nur isoliert eine Blutzellreihe geschädigt werden. Dann unterscheidet man;
Ursache ist ein Funktionsverlust der hämatopoetischen Stammzellen des Knochenmarks durch genetische Defekte oder eine sekundäre Schädigung nach Infektionen, Entzündungen oder Krebserkrankungen.
Eine Panzytopenie kann anhand der mit ihr einhergehenden Knochenmarkveränderungen eingeteilt werden. Die genauen Ursachen sind oft nicht eindeutig zu ermitteln. Des Weiteren können bei manchen Patienten phänotypisch mehrere Erkrankungen gleichzeitig vorliegen oder eine Erkrankung im Verlauf in eine andere übergehen. Vielen der Syndrome liegen gemeinsame pathophysiologische Mechanismen zu Grunde.
Die Symptome entstehen durch Mangel der einzelnen Blutelemente:
Die diagnostischen Maßnahmen dienen der Identifikation der Ursache. Entscheidend sind eine gründliche Anamnese (Infektionen, Medikamente, Strahlentherapie) und eine sorgfältige körperliche Untersuchung.
Je nach Ursache unterscheidet sich die Behandlung des Patienten. Supportiv können gegebenenfalls Erythrozyten- (EK) und Thrombozytenkonzentrate (TK) verabreicht werden. Bei schwerer Neutropenie ist eine Infektionsprophylaxe notwendig (keimarmer Raum, Mundpflege, Antibiotika, Antimykotika, evtl. G-CSF). In einigen Fällen kann kausal eine allogene hämatopoetische Stammzelltransplantation durchgeführt werden. In anderen Situationen ist z.B. eine immunsuppressive Behandlung angezeigt.
Tags: Blutzelle
Fachgebiete: Hämatologie, Labormedizin
Diese Seite wurde zuletzt am 20. Februar 2022 um 11:43 Uhr bearbeitet.
Um diesen Artikel zu kommentieren, melde Dich bitte an.