Unterernährung
Synonyme: quantitative Mangelernährung
Englisch: undernourishment, underfeeding
Definition
Als Unterernährung wird eine Form der Mangelernährung bezeichnet, die durch eine chronische Verminderung der Energiezufuhr zu Stande kommt (quantitative Mangelernährung). Unterernährung (BMI<18,5) ist vor allem in den Entwicklungsländern weit verbreitet, sie kommt aber auch in den westlichen Industrieländern aufgrund von Anorexia nervosa oder Bulimia nervosa und bei Menschen in Altenpflegeheimen vor. Weltweit leiden mehr als 850 Mio. Menschen an Unterernährung.
Diagnose
Die Diagnose wird anthropometrisch (Messung der Körpergröße und Ermittlung des Körpergewichtes) gestellt. Bei Kindern findet man zusätzlich zum Untergewicht häufig eine Minderung des Längenwachstums. Als Referenzwerte können die Growth References der WHO herangezogen werden. Bei Beurteilung des Körpergewichtes muss auf allfällige Ödeme oder Aszites geachtet werden, da wegen dem hohen spezifischen Gewicht des Körperwassers ein falsch hohes Körpergewicht ermittelt werden kann. Unterernährung muss nicht zwangsläufig mit Symptomen einhergehen, ist aber häufig von Symptomen der qualitativen Mangelernährung begleitet.
Symptome
- Untergewicht
- verminderte Körpergröße
- Schwäche, Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Apathie
- ggf. geistige Retardierung
- Auszehrung (Eiweiß-, Fett-, Vitamin-, Spurenelement- und Mineralstoffmangel)
- vorgewölbtes Abdomen (z.B. durch Kwashiorkor-Aszites, Meteorismus durch bakterielle Fehlbesiedelung, Wurminfestation mit hoher Askeridenanzahl, Hepato-Splenomegalie)
- Endokrine Störungen (hohes STH, niedriges Somatomedin-C, niedrige alkalische Phosphatase, Hypercortisolismus)
- Laborveränderungen (niedriges Gesamteiweiß, Hypernatriämie, Hypokaliämie)
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