Posturales Tachykardiesyndrom
Synonym: posturales orthostatisches Tachykardiesyndrom
Definition
Als posturales Tachykardiesyndrom, kurz POTS, wird das Auftreten eines inadäquaten Herzfrequenzanstiegs (> 30/min) ohne Blutdruckabfall im Rahmen einer Orthostase bezeichnet.
Epidemiologie
Die Erkrankung betrifft vor allem Frauen jüngeren Alters (ca. 15 bis 50 Lebensjahre).
Ätiologie
Die genaue Ätiologie der Erkrankung ist bisher ungeklärt. Es kann zwischen primärem (idiopathischem) und sekundärem (z.B. im Rahmen von Diabetes mellitus) POTS unterschieden werden.
Pathogenese
Nach einem Positionswechsel vom Liegen zum Stehen tritt innerhalb von etwa zehn Minuten ein Herzfrequenzanstieg um mindestens 30/min auf (alternativ: Vorliegen einer absoluten Frequenz von >120/min). Ursache hierfür ist wahrscheinlich eine Dysfunktion des autonomen Nervensystems. Konsekutiv kann es zu einer zerebralen Minderperfusion mit Synkopen kommen.
Symptome
Diagnose
Relevant sind vor allem die anamnestischen Angaben sowie die Durchführung eines Schellong-Tests. Hierbei lässt sich kein relevanter Blutdruckabfall (> 20 mmHG systolisch oder > 10 mmHG diastolisch) feststellen.
Therapie
Die Erkrankung hat eine hohe Spontanheilungsrate. Neben Allgemeinmaßnahmen (z.B. ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Ausdauersport) können bei Persistenz off-label z.B. Betablocker gegeben werden.
Bei einem sekundären POTS sollte die Grunderkrankung therapiert werden.