Abkürzung: EBM
Englisch: evidence based medicine
Unter Evidenzbasierter Medizin, kurz EBM, versteht man eine medizinische Versorgung, welche die Erkrankung eines Patienten auf der Grundlage der besten zur Verfügung stehenden Wissensquellen bzw. Daten behandelt.
Die Evidenzbasierte Medizin wertet und klassifiziert klinische Studien nach ihrer Aussagefähigkeit. Dazu werden Studien nach den Empfehlungen der Agency for Healthcare Research and Quality in verschiedene Evidenzklassen von Ia bis IV eingeteilt. Höhere Evidenzklassen bieten eine bessere wissenschaftliche Begründbarkeit für eine Therapieempfehlung.
Die höchste Aussagefähigkeit haben zum Beispiel Studien der Evidenzklasse Ia, Meta-Analysen von randomisierten, kontrollierten Studien (Systematische Übersichtsarbeit). Aufgrund der Einteilungen in Evidenzklassen ergibt sich eine Bewertung nach Empfehlungsgraden für bestimmte Therapieoptionen.
Ihren Ursprung hat die Evidenzbasierte Medizin im 1972 von Archie Cochrane veröffentlichten Buch "Effectiveness and Efficiency: Random Reflections on Health Services", in dem die Grundidee von wissenschaftlich begründbaren medizinischen Handlungen enthalten ist.
Für die praktische Umsetzung der evidenzbasierten Medizin im klinischen Alltag haben sich die so genannten 5 A's als Merkhilfe bewährt:
Die Evidenzbasierte Medizin ist ein unverzichtbarer Bestandteil zur Qualitätssicherung in der Medizin. Vorteile sind die Objektivierbarkeit der Ergebnisse und das Erkennen von "Ausreißern" durch statistische Methoden. Als Kritikpunkte sind zu nennen:
Als Gegenbegriff zur evidenzbasierten Medizin wird gelegentlich "eminenzbasiert" verwendet.
Tags: Eselsbrücke, Evidenz, Evidenzbasierte Medizin, Studie
Fachgebiete: Gesundheitswesen, Medizinische Informatik
Diese Seite wurde zuletzt am 13. Mai 2016 um 11:52 Uhr bearbeitet.
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