Midodrin
Handelsname: Gutron®
Synonyme: Midodrini hydrochloridum, Midodrinum, Midodrinhydrochlorid
Englisch: midodrine
Definition
Midodrin ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Sympathomimetika, der unter anderem zur Therapie spezieller hypotoner Kreislaufstörungen eingesetzt wird.
Chemie
Strukturell handelt es sich um eine benzolhaltige Kohlenwasserstoffverbindung (Aromat). Das Molekül enthält einen aromatischen Ring und besitzt die chemische Summenformel:
- C12H18N2O4
Die Verbindung wird nach chemischer Nomenklatur als 2-Amino-N-[2-(2,5-dimethoxyphenyl)-2- hydroxyethyl]acetamid bezeichnet. Bei Zimmertemperatur liegt Midodrin als Feststoff vor, der Schmelzpunkt liegt in einem Temperaturbereich von etwa 102 – 104 °C. Als Hydrochlorid vorliegend erhöht sich der Schmelzpunkt deutlich auf ca. 193 °C.
Wirkmechanismus
Midodrin ist ein Prodrug. Die pharmakologische Wirkung erfolgt über den aktiven Metaboliten Desglymidodrin, der erst nach Einnahme im Körper gebildet wird und als Alpha-Sympathomimetikum wirkt. Durch Wirkung auf die Alpha-1-Adrenorezeptoren des peripheren Blutgefäßsystems entfaltet Midodrin einen vasokonstriktorischen Effekt, dessen direkte Folge ein Blutdruckanstieg ist. Störungen der Orthostase, wie beispielsweise Schwindel können somit vermieden werden. Eine Wirkung auf das Gehirn erfolgt nicht, da die Wirkstoffmoleküle die Blut-Hirn-Schranke nicht passieren können.
Indikationen
Midodrin wird als α1-Adrenozeptor-Agonist gegen sämtliche Formen der orthostatischen Hypotonie angewendet. Ferner besteht in Deutschland eine Zulassung zur Behandlung der Stressinkontinenz Grad I und II. Darüber hinaus erfolgt ein Off-Label-Einsatz bei hepatorenalem Syndrom und chronischem Erschöpfungssyndrom.
Nebenwirkungen
Wechselwirkungen
Mögliche Wechselwirkungen treten auf bei der gleichzeitigen Anwendung von:
Kontraindikationen
- Herzrhythmusstörungen
- Hypertonie
- Niereninsuffizienz
- Phäochromozytom
- Hyperthyreose
- Prostatahyperplasie
- Engwinkelglaukom
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