(Weitergeleitet von Verbrennungstrauma)
Synonyme: Verbrennungstrauma, Combustio
Englisch: burn
Die Verbrennung ist eine Schädigung von Gewebe, die durch die Einwirkung von Hitze, UV-Strahlung oder ionisierender Strahlung entsteht.
Hitze kann auf mehreren Wegen zu Verbrennungen führen:
UV-Strahlung führt häufig zum Sonnenbrand. Ionisierende Strahlung kann zur Verbrennung führen, es sind jedoch auch eine Reihe über die Verbrennung hinaus reichende Schädigungen durch Strahlung bekannt (s. Strahlenschädigung).
Zellen verbrennen unter der Hitzeeinwirkung. Es kommt zur Entzündung und durch Kapillarlecks zu einer Ödem-Bildung. Durch die fehlende Haut verliert der Organismus Flüssigkeit. In die Blutbahn werden Toxine freigesetzt, welche die Organe direkt schädigen. Bei größeren Verbrennungen entsteht ein Schock.
Grad 1 | Grad 2 | Grad 3 |
---|---|---|
Epidermis | Dermis | Subkutis |
Schmerzen | Schmerzen | Keine Schmerzen (Rezeptoren zerstört) |
Erythem, Ödem, heilt mit Schuppung in Tagen bis Wochen | Erythem, Ödem, Bläschen, Bulla, heilt ohne Narbe in Wochen +/- Pigmentstörung | Weiss-Schwarz, Nekrose, Narbige Heilung (Hauttransplantation) +/- Keloid |
siehe Hauptartikel: Verbrennungsgrade
Um den Anteil der verbrannten Körperoberfläche abzuschätzen, kann man sich folgende Faustregeln merken:
Alternativ besteht die Möglichkeit, das Ausmaß der Verbrennung abzuschätzen, indem man die Größe der Handfläche (des Betroffenen!) zugrunde legt: diese entspricht etwa 1% der Körperoberfläche. Diese Methode bietet sich insbesondere bei Säuglingen und Kindern an.
Bei weniger als 5% verbrannter Körperoberfläche besteht beim ansonsten Gesunden eine gute Prognose. Sind 5-20% betroffen kommt es zu schwereren systemischen Auswirkungen, die Behandlung ist kompliziert. Sind mehr als 20% betroffen, sollte die Behandlung intensivmedizinisch in einer speziell ausgerichteten Burn-Unit erfolgen.
siehe auch: Verbrennung des Auges
Die Prognose von Patienten mit Verbrennungen kann mit Hilfe des Abbreviated Burn Severity Index (ABSI) nach Tobiasen abgeschätzt werden.
Für die Erstmaßnahmen am Unfallort ist die Sicherung der Vitalfunktionen maßgeblich. Leicht zu merken sind die Erstmaßnahmen mit dem Merkwort:
Grundpfeiler der klinischen Therapie umfassen:
Ab einer verbrannten Körperoberfläche von 15% bei Erwachsenen und 8% bei Kindern muss eine intravenöse Flüssigkeitszufuhr in Form von Vollelektrolytlösungen angestrebt werden, um einem Volumenmangelschock und einer möglichen Sepsis oder SIRS entgegen zu wirken. Kolloidale Lösungen sollten besonders in der frühen Phase vermieden werden, da sie die Ödembildung fördern können.[1]
Die benötigte Flüssigkeitsmenge kann orientierend anhand der Baxter-Parkland-Formel oder der Brooke-Formel berechnet werden.
siehe auch: Verbrennungskrankheit
Tags: Eselsbrücke, Feuer, Haut, Trauma, Verbrennung
Fachgebiete: Dermatologie, Notfallmedizin
Diese Seite wurde zuletzt am 11. Dezember 2020 um 13:48 Uhr bearbeitet.
Um diesen Artikel zu kommentieren, melde Dich bitte an.