Bromelain
Handelsnamen: Traumanase u.a.
Synonyme: Bromelin u.a.
Englisch: Bromelain
Definition
Bromelain ist eine Bezeichnung für eine Gruppe eiweißabbauender Enzyme aus Pflanzen der Gattung Bromeliaceae, insbesondere aus der Ananas (Ananas comosus). Als Arzneimittel wird es in der Therapie von Entzündungen, die von Schwellungen begleitet werden, appliziert.
Indikationen
Durch seine abschwellende und entzündungshemmende Wirkung kommt Bromelain im Rahmen der Therapie von folgenden Erkrankungen zum Einsatz:
- Entzündungen, insbesondere Nasennebenhöhlenentzündung
- postoperative Schwellung
- Schwellungen nach Verletzungen
- nicht-bakterielle Schleimhautschwellungen
- Ödeme
- Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse mit mangelnder Produktion an Verdauungsenzymen
- Entzündungen des Urogenitaltrakts
- Arthrose
- Venenerkrankungen, Bein- und Beckenvenenthrombosen
Allgemeines
Bromelain wird in Form von magensaftresistenten Tabletten, Dragees oder Filmtabletten verabreicht. Zur Auflösung von Thromben, bei Ödemen sowie entzündlich-rheumatischen Erkrankungen wird das Arzneimittel in Kombination mit Trypsin und Rutosid angewendet.
Um die Wirksamkeit der relevanten Enzyme nicht zu beeinträchtigen, ist Bromelain in Arzneimittelqualität bei 2 bis 8 Grad Celsius zu lagern.
In der Immunhämatologie wird Bromelin als Reagenz zur Vorbehandlung von Testerythrozyten benutzt, da es die Reaktivität einiger Blutgruppenantigene verstärkt.
Wirkmechanismus
Bromelain wirkt Fibrin-auflösend und inhibiert die Thrombozytenaggregation.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
- Überempfindlichkeit
- Störungen des Gastrointestinaltrakts: Diarrhoe, Magenschmerzen
- Hautreaktionen: Hautausschlag
- Asthma, Dyspnoe
- Metrorrhagie, Menorrhagie
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff bzw. Ananas
- Blutgerinnungsstörungen
- Die gleichzeitige Einnahme von Antikoagulantien und Thrombozytenaggregationshemmern ist kontraindiziert.
- Kinder unter 12 Jahren