Rutin
Synonym: Rutosid
Englisch: rutin
Definition
Rutin ist ein Glykosid des Quercetins, das zu den natürlich vorkommenden Flavonoiden gehört. Es kommt in einigen Pflanzen vor und dient als Farbstoff zum Schutz vor UV-Strahlung.
Chemie
Die Summenformel von Rutin lautet C₂₇H₃₀O₁₆, die molare Masse beträgt ca. 610,5 g/mol. Rutin ist bei Raumtemperatur ein blassgelbes bis gelbes Pulver. Es ist in polaren Lösungsmitteln besser löslich als in unpolaren. Der Schmelzpunkt liegt bei etwa 215 °C.
Vorkommen
Rutin wird von verschiedenen Pflanzen synthetisiert, dazu gehören z.B.:
- Stiefmütterchen
- Echter Buchweizen
- Maulbeere
- Holunder
- Petersilie
- Wasserpfeffer
- Johanniskraut
Da Rutin als UV-Schutz für Pflanzen dient, ist es vor allem in den oberirdischen Pflanzenteilen zu finden.
Gewinnung
Traditionell wird Rutin aus Pflanzenteilen mit 70 bis 80 Isopropanol extrahiert, die von Fettanteilen befreit werden.
Pharmakologie
Nach oraler Gabe wird Rutin durch die Darmflora teilweise in Quercetin-3-glucosid umgewandelt und ins Blut abgegeben. In der Leber wird es zu Quercetin-3-glucuronid metabolisiert. Im Ileum wird Rutin zu Derivaten der Phenylessigsäure abgebaut und mit dem Urin ausgeschieden.
Anwendungsgebiete
Rutin und dessen synthetisches Derivat Troxerutin werden traditionell z.B. bei Venenschwäche, Varizen, Beinödemen oder Hämorrhoiden angewendet.