Quercetin
von lateinisch: quercus - Eiche
Synonyme: Xanthaurin, 3,3',4',5,7-Pentahydroxyflavon, 2-(3,4-dihydroxyphenyl)-3,5,7-trihydroxy-4H-chromen-4-one
Englisch: quercentine
Definition
Quercetin ist die Bezeichnung für einen gelben, in zahlreichen Früchten und Kräutern vorkommenden Naturfarbstoff. Physiologisch wirkt er als Radikalfänger. Besonders hohe Konzentrationen konnten in manchen Äpfeln nachgewiesen werden.
Chemie
Die chemische Summenformel von Quercetin lautet C15H10O7, die molare Masse beträgt ca. 302,24 g/mol. Bei Raumtemperatur liegt dieser Farbstoff als gelber Feststoff bzw. Pulver vor. In Wasser ist die Substanz nahezu unlöslich, während sie in Ethanol, Essigsäure und verdünnter Natronlauge gut löslich ist. Quercentin gehört zu den Flavonoiden und Polyphenolen.
Vorkommen
Quercetin kommt in der Natur als Glykosid oder Methylether vor. In folgenden essbaren pflanzlichen Organismen kommt es in großer Menge vor:
- Kapern
- Liebstöckel
- Grünkohl
- rote Trauben
- Zwiebeln
- Äpfel
- Schnittlauch
- Kirschen
- Heidelbeeren
- grüne Bohnen
- schwarze Johannisbeeren
- Broccoli
- Brombeeren
- Tomaten
- Preiselbeere
Durch Schälen (v.a. von Äpfeln) wird der Gehalt an Quercetin drastisch vermindert, da sich ein Großteil dieses Farbstoffes direkt in bzw. dicht unter der Schale befindet.
Klinik
Pharmakokinetik
Die Bioverfügbarkeit von oral aufgenommenem Quercetin ist gering und variabel. Nach Aufnahme wird es schnell metabolisiert. Die Eliminationshalbwertszeit beträgt ca. 1-2 Stunden.
Wirkungen
Quercetin wir in die Wirkstoffgruppe der sogenannten Senolytika eingeordnet. Dem Wirkstoff werden verschiedene positive Effekte auf den Organismus zugesprochen, jedoch ist die Substanz Gegenstand aktueller Forschung mit z.T. widersprüchlichen Ergebnissen. Die meisten postulierten Effekte basieren auf in-vitro-Studien und Tierexperimenten:
- antikarzinogene Wirkung: geringe Evidenz
- antioxidative Wirkung: Abfangen von freien Radikalen
- Hemmung der Xanthinoxidase, daher urikostatische Wirkung
- antiinflammatorische Wirkung durch Hemmung von TNF-alpha
- Hemmung der Aktivität von Mastzellen[1]
Phytotherapie
Quercetin wird in der Phytotherapie bei chronischem Beckenschmerzsyndrom eingesetzt. Weiterhin ist Quercetin in rotem Weinlaub (Vitis vinifera) enthalten, das als Arzneistoff bei symptomatischer chronischer Veneninsuffizienz oral verabreicht wird.
Quellen
- ↑ Weng Z et al. Quercetin Is More Effective than Cromolyn in Blocking Human Mast Cell Cytokine Release and Inhibits Contact Dermatitis and Photosensitivity in Humans. PLoS One 2012; 7(3): e33805
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