Synonym: chronisches abakterielles Schmerzsyndrom des Beckens
Unter dem chronischen Schmerzsyndrom des Beckens auch als chronisches abakterielles Schmerzsyndrom des Beckens bezeichnet, versteht man dauerhafte und damit chronifizierte Schmerzen im Bereich des Beckens beim Mann. Wie der Name schon sagt, handelt es sich nicht um eine bakterienverursachte Störung.
Das chronische abakterielle Schmerzsyndrom des Beckens wird in zwei Formen unterteilt. Zum einen gibt es die entzündliche Form, welche als entzündliches chronisches abakterielles Schmerzsyndrom des Beckens oder als chronische abakterielle Prostatitis bezeichnet wird. Die zweite Form ist das nicht entzündliche chronische abakterielle Schmerzsyndrom des Beckens, welches als Prostatodynie bezeichnet wird.
Hierbei handelt es sich um eine nicht durch Bakterien verusachte Entzündung der Prostata, der Vorsteherdrüse. Diese Entzündung zeigt einen chronischen Verlauf.
Ihre Symptome ähneln dabei denen der akuten als auch einer chronischen Prostatitis. Zu Beginn klagen die Patienten über ein vermehrtes Wasserlassen mit geringen Harnmengen (Pollakisurie sowie über Schmerzen beim Wasserlassen (Dysurie). Viele verspüren zudem das Gefühl trotz gerade stattgehabter Blasenentleerung bereits wieder zur Toilette zu müssen. Man spricht auch vom imperativen Harndrang. Was initial mit leichen grippeähnlichen Symptomen einhergeht, wird in seiner Symptomatik in kurzer Zeit deutlich stärker. Neben den Harnstörungen treten hohes Fieber, Schüttelfrost und Vomitus (Übelkeit) auf. Des weiteren haben die Patienten Schmerzen im Damm- und Analbereich und häufig ausgeprägte Schmerzen bei der Stuhlentleerung. Außerdem klagen sie über ein Spannungs- und /oder Druckgefühl im Bereich der Prostata. Bei einigen Patienten zeigt sich ein Ausfluss aus der Harnröhre. Im weiteren Verlauf und im Zuge der Chronifizierung treten diese Akutsymptome in den Hintergrund. Nun beklagen die Patienten ein Spannungs- und Druckgefühl in der Damm- und Analgegend. Diese eher schwer lokalisierbaren Schmerzen ziehen sowohl in den Hoden als auch in die Leistengegend. Oftmals treten zudem Kreuzschmerzen auf. Manche Patienten berichten von einer Zunahme der Schmerzen bei Kälte. Zusätzlich kann es zu Potenzstörungen kommen.
Diagnostisch zeigt sich das entzündliche abakterielle chronische Schmerzsyndrom des Beckens mit erhöhten Leukozyten im Blutbild sowie erhöhten Entzündungswerten wie zum Beispiel dem CRP bei gleichzeitig fehlenden Bakterien im Urin.
Therapeutisch wird diese Form des chronischen abakteriellen Schmerzsyndrom symptomatisch behandelt. Neben druchblutungsfördernden kommen auch krampflösende Medikamente zum Einsatz.
Bei dem nicht entzündlichen chronischen abakteriellen Schmerzsyndrom des Beckens handelt es sich um ein psychosomatisches Krankheitsbild. Es gibt mannigfaltige Ursachen dieser Form des Schmerzsyndroms. Die Beschwerden gleichen denen des entzündlichen chronischen abakteriellen Schmerzsyndroms des Beckens. Neben der symptomatischen Therapie steht hier die psychosomatische Therapie im Vordergrund.
Siehe auch: Prostatodynie
Fachgebiete: Urologie
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Arterielle Versorgung des Rückenmarkes
unbekannt - habe nur das Handout des Autors eingescannt
19.05.2001