5-Alpha-Reduktasehemmer
Synonyme: 5α-Reduktasehemmer, 5-Alpha-Reduktase-Inhibitor
Englisch: 5-alpha-reductase inhibitor
Definition
5-Alpha-Reduktasehemmer sind Arzneistoffe, die das Enzym 5-Alpha-Reduktase hemmen und dadurch die Umwandlung von Testosteron zu Dihydrotestosteron (DHT) stoppen. Sie werden u.a. bei benigner Prostatahyperplasie (BPH) und androgenetischer Alopezie eingesetzt.
Wirkmechanismus
5-Alpha-Reduktase katalysiert die Umwandlung des männlichen Sexualhormons Testosteron in Dihydrotestosteron. Durch die Hemmung der 5-Alpha-Reduktase wird die Konzentration des Dihydrotestosterons gesenkt und die von ihm ausgehenden Wirkungen reduziert.
Dihydrotestosteron begünstigt bei genetischer Disposition eine androgenetische Alopezie. Dabei bindet DHT an die Androgenrezeptoren der Haarfollikel und verkürzt deren Anagenphase. Durch das Senken des Testosteronderivats kann der Haarausfall reduziert werden. Da bis zu 50 % der Frauen in der Menopause durch einen effektiven Androgenüberschuss auch an einer Alopezie leiden, können auch in diesem Fall 5-Alpha-Reduktasehemmer eingesetzt werden.
Dihydrotestosteron kann beim Mann zusätzlich eine gutartige Prostatahyperplasie begünstigen. So kann eine Inhibition der 5-Alpha-Reduktase einer Hyperplasie und dem damit verbundenen Harnverhalt entgegenwirken.
Substanzen
Nebenwirkungen
Dihydrotestosteron reguliert die Funktion der Bläschendrüse und besitzt viele androgene Eigenschaften. Eine Senkung des DHT-Spiegels kann zu Erektionsstörungen und verminderten Ejakulatvolumen führen. Weitere mögliche Nebenwirkungen sind Gynäkomastie, Infertilität und Depressionen.
Quelle
- DGU; S2e-Leitlinie Diagnostik und Therapie des Benignen Prostatasyndroms (BPS); Registernummer: 043-034; Langversion 5.0 - Stand Februar 2023
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