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Dihydrotestosteron

Synonyme: Androstanolon, 5α-Dihydrotestosteron, 17β-Hydroxy-5α-androstan-3-on

1. Definition

Dihydrotestosteron, kurz DHT, ist ein zu den Androgenen gehörendes, aus 19 Kohlenstoffatomen bestehendes Steroidhormon. Es handelt sich um ein funktionelles Abbauprodukt des männlichen Geschlechtshormons Testosteron.

2. Chemie

DHT gehört zu den lipophilen Steroidhormonen, die in der Lage sind, eine Phospholipidmembran zu durchdringen. DHT hat die Summenformel C19H30O2 und eine molare Masse von 290,44 g/mol und der Schmelzpunkt liegt bei etwa 179 – 183 °C.

3. Biosynthese

Ausgangsstoff der Synthese von DHT ist das männliche Geschlechtshormon Testosteron. Es erfolgt eine Umwandlung durch das Enzym 5α-Reduktase. Endprodukt dieser Katalyse ist DHT.


4. Physiologie

Das DHT ist ein hochwirksames Molekül und übernimmt in vielen Fällen die eigentlichen Aufgaben von Testosteron. Dabei fungiert das eigentliche Testosteron häufig nur als Prohormon für eben das DHT und Estradiol. Das DHT selbst ist ein vollständiges Androgen; eine weitere Reaktion zu Estradiol aus DHT ist nicht möglich. Obwohl es sich um ein Androgen handelt, verfügen auch Frauen über einen geringen Anteil an DHT. Während das DHT beim Mann auch teilweise in den Hoden synthetisiert wird, bildet es sich bei Frauen aus der Reaktion von Androstendion und Testosteron. Über 99 % des im Körper befindlichen DHT ist an Sexualhormon-bindendes Globulin (SHBG) gebunden – der geringe Rest zirkuliert frei im Blutkreislauf.

5. Funktionen

6. Funktionsprinzip

7. Labormedizin

Die Bestimmung des DHT-Spiegels ist bei vielen Erkrankungen von großer Bedeutung.

7.1. Material

Für die Untersuchung werden 2 ml Serum benötigt.

7.2. Referenzbereich

Der Referenzbereich liegt bei 16 bis 108 ng/dl.

7.3. Interpretation

Ein erhöhter Spiegel an DHT liegt vor bei:

Ein erniedrigter Spiegel an DHT liegt vor bei:

8. Dopingmittel

Insbesondere im Bereich des Bodybuildings werden DHT und seine Derivate weitläufig als anabole Steroide angewendet. Davon versprechen sich die Konsumenten eine schnellere und effektivere Zunahme der Muskelmasse. Starke Nebenwirkungen sind die Folge, u.a.:

9. Literatur

  • Laborlexikon.de; abgerufen am 28.02.2021
Fachgebiete: Biochemie

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