Testerythrozyt
Englisch: reagent red blood cell, RRBC
Definition
Testerythrozyten sind Erythrozyten, die im Labor als Reagenzien eingesetzt werden.
Hintergrund
Überwiegend werden Testerythrozyten in der Immunhämatologie verwendet. Hier dienen sie zur Blutgruppenbestimmung (Serumgegenprobe) und zum Nachweis von irregulären erythrozytären Antikörpern bei Patienten. Humane Testerythrozyten werden von Blutspendern gewonnen und meist industriell konfektioniert und vertrieben.
Da einige Erythrozytenantigene in der Bevölkerung sehr ungleich verteilt sind (sog. common antigenes und private antigenes), werden für die Antikörperidentifizierung in komplizierten Fällen Testerythrozyten benötigt, die einen hohen Seltenheitswert haben. Große transfusionsmedizinische Institute haben meist eine eigene Sammlung seltener, kryokonservierter Testerythrozyten. In Deutschland befasst sich die Arbeitsgruppe Seltene Blutgruppen der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI) mit diesem Thema.
Testerythrozyten können vorbehandelt werden, um die Reaktivität bestimmter Blutgruppenantigene zu verstärken, unter anderem mit Papain oder Bromelain.
Die Tatsache, das die Erythrozytenagglutination ein einfacher Indikator ist, machte man sich früher und teilweise auch heute noch bei verschiedenen Untersuchungen zu Nutze:
- Treponema-pallidum-Hämagglutinations-Assay (TPHA-Test)
- Paul-Bunnell-Reaktion
- Hämagglutinationshemmtest
- Waaler-Rose-Test
- CH50-Test
Die Testerythrozyten für diese Labormethoden werden von Tieren gewonnen (Hühner, Schafe).
um diese Funktion zu nutzen.