Paul-Bunnell-Reaktion
nach den US-amerikanischen Ärzten John Rodman Paul (1893-1971) und Walls Willard Bunnell (1902-1965)
Definition
Die Paul-Bunnell-Reaktion ist ein früher häufig eingesetztes Verfahren zum labormedizinischen Nachweis einer akuten infektiösen Mononukleose. Sie beruht auf einer immunologischen Kreuzreaktion der EBV-Antikörper gegen Erythrozyten von Hammeln.
Testprinzip
Im Rahmen der Immunantwort auf das Epstein-Barr-Virus (EBV) bildet der Körper heterophile Antikörper vom Typ IgM, die mehrere Antigene binden.
Das Prinzip des Testverfahrens basiert auf der Agglutination von Hammelerythrozyten in Anwesenheit heterophiler Antikörper. Dazu mischt man das Blutserum des Patienten mit einer Suspension von Hammelerythrozyten. Kommen die fraglichen Antikörper im Serum vor, ist die Agglutination mit bloßem Auge erkennbar. Die Reaktion lässt sich auch mit den Erythrozyten anderer Tierarten auslösen, z.B. mit Pferdeerythrozyten. Diese Varianten wurden unter dem Namen Paul-Bunnell-Davidsohn-Test bekannt.
Die Paul-Bunnell-Reaktion wird heute (2021) nur noch in abgewandelter Form für Schnelltests verwendet. Statt Erythrozyten werden dabei Latexpartikel eingesetzt. Die Sensitivität und Spezifität dieser Tests liegt bei über 90 %. Im Labor ist die Paul-Bunnell-Reaktion durch andere Testverfahren (ELISA) verdrängt worden.
um diese Funktion zu nutzen.