Englisch: cryo-conservation
Als Kryokonservierung bezeichnet man die zu Aufbewahrungszwecken erfolgende Konservierung von Zellen und organischen Geweben durch Einfrieren. Als Kühlmedium dient meistens flüssiger Stickstoff. Weniger empfindlichen Materialien können auch in Tiefkühltruhen bei -20 bis -70 °C gelagert werden.
Erfolgreich wird die Kryokonservierung innerhalb der Medizin bei Zellen, insbesondere Eizellen und Spermien im Rahmen der künstlichen Befruchtung angewandt.
Eine weitere, etablierte Anwendung ist die Kryokonservierung von Erythrozytenkonzentraten mit seltenen Blutgruppen und von Blutstammzell-Präparaten zur Stammzelltransplantation.
Bakterien, Pilze und Viren werden als Rückstellprobe, als Stammsammlungen oder zu wissenschaftlichen Zwecken ebenfalls routinemäßig kryokonserviert.
Die Einfrierung großer Organe zu Zwecken der Haltbarmachung für eine Organspende wird angestrebt, ist derzeit jedoch noch nicht möglich.
Als medizinisch und ethisch umstrittenes Verfahren gilt die durch die Firma alcor life extension angebotene Kryokonservierung des menschlichen Körpers nach dessen Versterben.
Die Kryokonservierung lebender Zellen ist methodisch anspruchsvoll. Unter anderem müssen Frostschutzmittel zugesetzt werden, da die Bildung von Eiskristallen sonst die Zellorganellen zerstört.
Fachgebiete: Mikrobiologie, Reproduktionsmedizin, Terminologie, Transfusionsmedizin
Diese Seite wurde zuletzt am 16. Dezember 2015 um 15:19 Uhr bearbeitet.
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