CH50-Test
Englisch: CH50 assay
Definition
Der CH50-Test ist eine Laboruntersuchung, mit der die Aktivität des Komplementsystems bestimmt werden kann. CH steht für komplementvermittelte Hämolyse (hemolytic complement). Die Untersuchung bildet hauptsächlich den klassischen Aktivierungsweg ab.
Testverfahren
Für den CH50-Test werden Schaferythrozyten eingesetzt, die mit gegen sie gerichteten IgG-Antikörpern sensibilisiert, d.h. beschichtet sind. Diesen Schaferythrozyten wird Patientenserum in verschiedenen Verdünnungsstufen zugesetzt. Die darin enthaltenen Komplementfaktoren werden durch die IgG-Beladung aktiviert und bilden letztlich Membranangriffskomplexe, die zur Hämolyse der Erythrozyten führen. Der reziproke Wert der Verdünnungstufe, die 50 % der Erythrozyten lysiert, entspricht dem Komplement-Titer.
Präanalytik
Wichtig ist eine sofortige Zentrifugation der Blutprobe. Anschließend muss das Serum unverzüglich abgetrennt und tiefgefroren werden. Alternativ kann die Blutentnahme, sofern möglich, direkt im Labor erfolgen.
Aussagekraft
Verminderte Titer
- Verbrauch von Komplementfaktoren (physiologisch zur Infektabwehr, auch bei Autoimmunerkrankungen wie SLE oder Glomerulonephritis)
- verminderte Produktion von Komplementfaktoren, z. B. Lebersyntheseschaden
- angeborener Mangel an Komplementfaktoren
- Nichteinhaltung der präanalytischen Bedingungen
Erhöhte Titer
- Entzündliche Erkrankungen (Akute-Phase-Reaktion)
um diese Funktion zu nutzen.