Synonym: Abhängigkeitssyndrom
Englisch: substance dependance, drug addiction
Als Drogenabhängigkeit bezeichnet man das pathologische Verlangen nach dem wiederholten Konsum von psychotropen Substanzen (Drogen). Sie wird in psychische (geistige) und physische (körperliche) Abhängigkeit unterschieden.
siehe auch: Drogenabusus
Das menschliche Gehirn verfügt über ein komplexes Belohnungssystem, welches u.a. durch die Ausschüttung von Dopamin, Adrenalin und Endorphinen gesteuert wird. Diese Neurotransmitter lösen im Körper stimulierende, rauschähnliche oder beruhigende Zustände aus, die bei Substanzmissbrauch biochemisch zu einem Verlangen einer erneuten Substanzeinnahme führen. Somit wird die Einnahme der Substanz im Gehirn als Belohnung gespeichert.
Bei der physischen Abhängigkeit gewöhnt sich der Körper an einen bestimmten Substanzspiegel im Organismus und macht die Substanz zu einem Teil seines normalen Stoffwechsels. Fehlt dieser Stoff, kommt es zu körperlichen Entzugserscheinungen.
Unter anderen können folgenden Stoffe als Drogen verwendet werden:
Bei einer körperlich bestehenden Drogenabhängigkeit steht der stationäre Drogenentzug an erster Stelle. Hier wird der Patient während des Entzugs überwacht und gegebenenfalls auch mit Medikamenten gegen das Entzugssyndrom therapiert. Vor allem Krampfanfälle stellen eine Gefährdung für den Drogenabhängigen dar und sollten nur innerhalb eines stationären Rahmens behandelt werden, z.B. mit rektaler Gabe von Diazepam und Monitoring. Gegen die vegetativen Symptome des Entzugs und zur Blutdrucksenkung wird das Medikament Clonidin gegeben.
Nach dem körperlichen Entzug beginnt die Phase der Drogenentwöhnung. Diese dauert in der Regel Monate an und ist häufig von Rückfällen geprägt. In diesem Zeitraum sollten die Betroffenen intensiv therapiert, psychisch unterstützt und möglichst in ein "drogenfreies" Umfeld integriert werden, um einen Drogenrückfall zu vermeiden. Zu den Therapieangeboten zählen z.B.:
Tags: Abhängigkeit, Droge, Drogenabusus, Drogenentzug, Substanzmissbrauch, Sucht
Fachgebiete: Krankenpflege, Medizinische Ausbildung, Psychiatrie, Psychotherapie
Diese Seite wurde zuletzt am 25. Mai 2018 um 15:59 Uhr bearbeitet.
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