Gesprächstherapie
Englisch: person-centered therapy
Definition
Unter der Gesprächstherapie versteht man in der Psychotherapie ein klienten- bzw. personenzentriertes Therapieverfahren, bei dem die Intervention primär über sprachliche Interaktion erfolgt. Ziel ist es, durch strukturierte Gesprächsprozesse emotionale, kognitive und interpersonelle Problemlagen zu erfassen und deren Bearbeitung zu fördern.
Terminologie
"Gesprächstherapie" wird in der medizinischen Umgangssprache auch als Sammelbegriff für verschiedene Formen sprachbasierter Intervention verwendet. Sie können von unspezifischer Gesprächsführung bis zu strukturierten psychotherapeutischen Verfahren reichen.
Hintergrund
Die Methode, auf der das Prinzip der Sprachtherapie basiert, wurde von Carl Rogers entwickelt. Sie beruht auf den zentralen Grundhaltungen Empathie, Kongruenz und bedingungsfreier Wertschätzung. Diese Haltungen bilden die Grundlage einer nicht-direktiven therapeutischen Beziehung. Der Therapeut unterstützt durch aktives Zuhören, verbale Spiegelung und empathische Responsivität die Selbstexploration des Patienten.
Zielsetzung
Im Zentrum der Gesprächstherapie steht die Förderung der Selbstkongruenz und die Ressourcenaktivierung. Darüber hinaus soll die persönliche Entwicklung des Klienten durch das Triggern selbstheilender und selbstregulativer Prozesse vorangetrieben werden.
Quellen
- Avdi, Evans, Exploring Conversational and Physiological Aspects of Psychotherapy Talk, Front Psychol, 2020
- Payk. Brüne, Checkliste Psychiatrie und Psychotherapie, 8. Auflage, Thieme, 2021