Tislelizumab
Handelsname: Tevimbra®
Synonym: BGB-A317
Definition
Biochemie
Tislelizumab ist ein monoklonaler Anti-PD-1-Antikörper. Er bindet an die extrazellulären Domänen des Transmembranproteins PD-1 auf Immunzellen.
Wirkmechanismus
Tislelizumab verhindert die Bindung der Liganden PD-L1 und PD-L2 an ihren Rezeptor. Die Aktivierung dieses Rezeptors fördert die immunologische Eigentoleranz, indem sie die Aktivität zytotoxischer T-Zellen dämpft. Die Hemmung des Rezeptors führt daher zu einer erhöhten Aktivität des Immunsystems gegen körpereigenes Gewebe und damit auch gegen das Tumorgewebe.
Pharmakokinetik
Das Verteilungsvolumen von Tislelizumab beträgt 6,42 l und die Eliminationshalbwertszeit 23,8 Tage.[1]
Indikationen
- Monotherapie des nicht resezierbaren, lokal fortgeschrittenen oder metastasierten Plattenepithelkarzinoms des Ösophagus nach vorheriger platinbasierter Chemotherapie bei erwachsenen Patienten.
Darreichungsformen
- Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
Dosierung
Die empfohlene Dosierung beträgt 200 mg einmal alle drei Wochen als intravenöse Infusion. Die Behandlung erfolgt bis zum Fortschreiten der Erkrankung oder bis zu einer inakzeptablen Toxizität.[1]
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Nebenwirkungen
Mögliche Nebenwirkungen von Tislelizumab sind u.a.:
- Immunvermittelte Pneumonitis, Hepatitis, Hautreaktionen, Kolitis und Nephritis
- Immunvermittelte Endokrinopathien (Schilddrüsenerkrankungen, Nebenniereninsuffizienz, Hypophysitis, Diabetes mellitus Typ 1)
- Infusionsbedingte Reaktionen
- Anämie, Thrombozytopenie, Neutropenie, Lymphopenie
- Hyperglykämie, Hyponatriämie, Hypokaliämie
- Guillain-Barré-Syndrom
- Uveitis
- Myokarditis, Perikarditis
- Hypertonie
- Husten, Dyspnoe
- Übelkeit, Diarrhö, Stomatitis, Pankreatitis, Kolitis
- Ausschlag, Pruritus
- Arthralgie, Myalgie, Myositis, Arthritis
- Fatigue, verringerter Appetit
- Erhöhte Werte an AST, ALAT Bilirubin, alkalischer Phosphatase und Kreatinin
Wechselwirkungen
Da Tislelizumab als Antikörper proteolytisch abgebaut wird, sind pharmakokinetische Wechselwirkungen sehr unwahrscheinlich. Wechselwirkungen können jedoch mit anderen immunsuppressiv wirkenden Medikamenten im Sinne einer Wirkungsverstärkung auftreten. Die Einnahme von systemischen Kortikosteroiden und anderen Immunsuppressiva sollte jedoch vor der Behandlung mit Tislelizumab möglichst vermieden werden.[1]
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder andere Inhaltsstoffe
Zulassung
Quellen
Weblinks
- Drugbank - Tislelizumab, abgerufen am 15.10.2024
- Pharmazeutische Zeitung Arzneistoffe - Tislelizumab, abgerufen am 15.10.2024
- Gelbe Liste Wirkstoffe - Tislelizumab, abgerufen am 15.10.2024
- PharmaWiki - Tislelizumab, abgerufen am 15.10.2024
um diese Funktion zu nutzen.