Hypophysitis
Definition
Unter einer Hypophysitis versteht man eine Entzündung der Hirnanhangdrüse (Hypophyse).
Epidemiologie
Die Hypophysitis ist eine seltene Erkrankung, an der jährlich etwa 2,4 Personen pro 10.000.000 Einwohner erkranken. Meist sind Frauen mittleren Alters betroffen.
Ursachen
Die Pathogenese der Hypophysitis kann häufig nicht abschließend geklärt werden. Meist handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung. Eine Hypophysitis kann jedoch auch durch Medikamente ausgelöst werden, beispielsweise durch die Behandlung mit Checkpoint-Inhibitoren, wie Ipilimumab und Nivolumab. Darüber hinaus kann eine Hypophysitis im Rahmen anderer Erkrankungen auftreten, zum Beispiel bei Tuberkulose oder Sarkoidose.
Einteilung
Die Einteilung der Hypophysitis erfolgt nach der Histopathologie (granulomatös, lymphozytär, xanthomatös), der Anatomie (Adeno-, Neuro- oder Panhypophysitis) und der Ursache. Dabei unterscheidet man primäre Hypophysitiden von sekundären Formen.
Symptome
Diagnostik
Die Abgrenzung vom Hypophysenadenom ist schwierig. Das Diagnoseverfahren der Wahl ist die kontrastmittelgestützte MRT der Sella turcica. Gegebenenfalls kann in Einzelfällen auch eine Biopsie zur sicheren Abgrenzung der Hypophysitis von einem Adenom erforderlich sein.
Differentialdiagnose
- Hypophysenadenom
Therapie
Die Therapie der Hypophysitis besteht im Ersatz der fehlenden Hormone. Bei sehr starken Kopfschmerzen können zudem Glukokortikoide verabreicht werden.
Quellen
- Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie, Hormone und Stoffwechsel. Wie Erkrankungen der Hirnanhangdrüse unterschieden und behandelt werden; September 2019.
- Charité. Hypophysitis: Ursachen, Anzeichen und Therapie; abgerufen am 01.06.2022.
- M Horger et al. Hypophysitis and its mimics – Bildgebende Diagnostik der Hypophysitis und Differenzialdiagnosen∞ Rofo 2013; 185(9): 789-793