PD-L1
Synonyme: CD274, B7-H1
Definition
PD-L1 oder "programmed death-ligand 1" ist ein Oberflächenprotein, das gemeinsam mit seinem Rezeptor an der Modulation der Immunantwort beteiligt ist.
Genetik
PD-L1 wird auf Chromosom 9 an Genlokus 9p24.1 kodiert. Die Länge des Gens beträgt rund 20.000 Basenpaare.
Biochemie
PD-L1 ist ein glykosyliertes Typ-1-Transmembranprotein von 40 kDa. Es bindet mit hoher Affinität (Kd ~ 770nM) an den PD-1-Rezeptor, den man auf T-Zellen, B-Zellen und myeloischen Zellen findet. PD-L1 bindet mit etwas geringerer Affinität ebenfalls an das kostimulatorische Oberflächenprotein CD80.
Die Bindung von PD-L1 an seinen T-Zell-Rezeptor steigert die Produktion von Interleukin-10 in Monozyten und hemmt die Produktion von Interleukin-2 (IL-2) sowie die T-Zell-Proliferation. Darüber hinaus wird die Aktivität der Proteinkinase θ abgeschwächt, die für die Aktivierung der Transkriptionsfaktoren NF-κB und AP-1 verantwortlich ist.
Vorkommen
PD-L1 wird in zahlreichen Geweben exprimiert, u.a. in Myokard, Skelettmuskulatur, Plazenta und Lunge sowie in Milz, Thymus, Nieren und Leber. Klinisch bedeutsam ist die starke Expression von PD-L1 bei Tumorzellen, die der Immunevasion dient.
Klinik
Therapeutisch wird PD-L1 als Target für monoklonale Antikörper genutzt, um die Immunantwort auf Tumorzellen zu verstärken. Die entsprechenden Wirkstoffe werden als Checkpoint-Inhibitoren bezeichnet. Beispiele sind Atezolizumab, Avelumab und Durvalumab.
um diese Funktion zu nutzen.