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Avelumab

Handelsname: Bavencio®

1. Definition

Avelumab ist ein monoklonaler Antikörper aus der Gruppe der Checkpoint-Inhibitoren. Er wird in der Onkologie zur Immunmodulation im Rahmen der Tumortherapie eingesetzt.

2. Wirkmechanismus

Avelumab ist ein humaner monoklonaler Antikörper des Typs IgG1, der spezifisch an PD-L1 ("programmed cell death ligand 1") bindet. Er hemmt die Wechselwirkung zwischen PD-L1 und dem PD-1-Rezeptor. Dadurch wird die hemmende Wirkung von PD-L1 auf zytotoxische CD8+ T-Zellen aufgehoben, was zur Verstärkung bzw. Wiederherstellung der gegen den Tumor gerichteten T-Zell-Antwort führt.

Darüber hinaus induziert Avelumab mittels antikörperabhängiger zellvermittelter Zytotoxizität (ADCC) eine direkte Tumorzelllyse, die durch NK-Zellen vermittelt wird.

3. Pharmakokinetik

Die Plasmahalbwertszeit liegt bei rund 6 Tagen. Der Steady state wird bei wiederholter Gabe von 10 mg/kgKG alle 2 Wochen nach ca. 4 bis 6 Wochen erreicht. Eine leichte oder mäßige Einschränkung der Nierenfunktion hat keinen relevanten Einfluss auf die Clearance von Avelumab.

4. Indikationen

Darüber hinaus wird Avelumab in den USA als Zweitlinientherapie des metastasierten Urothelkarzinoms eingesetzt.

Avelumab wurde auch bei anderen Tumoren untersucht. Bei der Therapie des nicht-kleinzelligen Bronchialkarzinoms (NSCLC) mit Avelumab wurden jedoch in klinischen Studien die primären Endpunkte nicht erreicht.

5. Dosierung

Die empfohlene Dosis von Avelumab beträgt 10 mg/kgKG alle 2 Wochen. Der Wirkstoff wird intravenös über 60 Minuten verabreicht.


Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.

6. Prämedikation

Vor den ersten 4 Infusionen von Avalumab ist eine Prämedikation mit einem Antihistaminikum und Paracetamol notwendig. Wenn die vierte Infusion ohne infusionsbedingte Reaktion abgeschlossen wurde, kann die Prämedikation bei darauffolgenden Anwendunden nach Ermessen des behandelnden Arztes verabreicht werden.

7. Nebenwirkungen

Bedingt durch den spezifischen Wirkmechanismus von Avelumab kann es unter der Therapie zu immunvermittelten Nebenwirkungen kommen, die sich als immunvermittelte Pneumonitis, Hepatitis, Nephritis, Kolitis oder Endokrinopathie (Diabetes mellitus Typ 1, Nebenniereninsuffizienz, Thyreopathie) manifestieren können.

Folgende Nebenwirkungen treten unter Avelumab häufig (≥ 1:100, < 1:10) oder sehr häufig (≥ 1:10) auf:

Labormedizinisch kommt es zu einer Erhöhung von Gamma-GT, alkalischer Phosphatase, alpha-Amylase, Lipase und Kreatinin im Blut

8. Wechselwirkungen

Da Avelumab wie andere Proteine über katabole Stoffwechselwege abgebaut wird, sind keine direkten Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln zu erwarten.

9. Kontraindikation

10. Lagerung

Das Arzneimittel muss im Kühlschrank gelagert werden (2 °C bis 8 °C).

11. Zulassung

Avelumab ist in der EU seit 2017 zugelassen. Der Wirkstoff wird von Merck und Pfizer vermarktet.

12. Nutzenbewertung

Der Zusatznutzen einer Therapie mit Avelumab wird vom G-BA auf der Basis der vom IQWiG ausgewerteten Studienergebnisse als "nicht quantifizierbar" eingeordnet.[1]

13. Kosten

Die Jahrestherapiekosten betragen pro Patient rund 114.000 €.[2]

14. Quellen

  1. G-BA: Avelumab Beschluss vom: 16. März 2018, BAnz AT 25.04.2018 B2
  2. IQWiG-Berichte – Nr. 570 Avelumab (metastasiertes Merkelzellkarzinom) – Bewertung gemäß § 35a Abs. 1 Satz 11 SGB V, abgerufen am 20.8.2018

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Dr. Frank Antwerpes
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