Antikörperabhängige zellvermittelte Zytotoxizität
Synonym: Antikörper-abhängige zelluläre Zytotoxizität
Englisch: antibody-dependent cell-mediated cytotoxicity, antibody-dependent cellular cytotoxicity
Definition
Die antikörperabhängige zellvermittelte Zytotoxizität, kurz ADCC, ist ein Mechanismus der zellulären Immunreaktion, bei der eine Effektorzelle eine Zielzelle zerstört, an deren Oberflächenantigene spezifische Antikörper gebunden haben.
Hintergrund
Bei den Effektorzellen handelt es sich meist um NK-Zellen, aber auch um Makrophagen, dendritische Zellen sowie neutrophile und eosinophile Granulozyten. Diese Form der Immunreaktion setzt voraus, dass bereits spezifische Antikörper an die Zielzelle gebunden sind. Diese können vom Immunsystem selbst produziert oder in Form monoklonaler Antikörper von außen zugeführt worden sein.
Die NK-Zellen interagieren über Fcγ-Rezeptoren, wie CD16 oder CD32, mit der Fc-Domäne der an die Zielzelle gebundenen Immunglobuline. Nach der Bindung des Antikörpers schüttet die Effektorzelle Interferon-γ und zytotoxische Proteine (Perforine, Granzyme), welche die Zielzelle lysieren, bzw. ihre Apoptose auslösen.
Klinik
Die antikörperabhängige zellvermittelte Zytotoxizität ist ein wichtiger pharmakologischer Mechanismus von monoklonalen Antikörpern wie Ocrelizumab, Trastuzumab, Rituximab oder Daratumumab.
Das Arzneimittel Imlifidase hemmt durch eine selektive Spaltung von IgG-Molekülen die antikörperabhängige zellvermittelte Zytotoxizität.
siehe auch: Antikörperabhängige komplementvermittelte Zytotoxizität