Trastuzumab
Handelsnamen: Herceptin® u.a.
Definition
Trastuzumab ist ein humanisierter monoklonaler Antikörper, der in der Krebsbehandlung zum Einsatz kommt und als HER2/neu-Inhibitor wirkt.
Hintergrund
Eine Überexpression des epidermalen Wachstumsfaktorrezeptors HER2/neu kommt laut Studien bei etwa jeder 4. Brustkrebs-Patientin vor. Der Nachweis einer solchen Überexpression ("Companion Diagnostics") ist nötig, um eine Trastuzumab-Therapie einzuleiten. Diese wird meistens im Rahmen einer Chemotherapie zusammen mit einem Zytostatikum wie Cisplatin oder 5-Fluoruracil durchgeführt.
Wirkmechanismus
Durch die Bindung des monoklonalen Antikörpers an die HER2/neu-Rezeptoren wirkt Trastuzumab auf unterschiedliche Weise:
- Durch die Rekrutierung von Immunzellen kommt es zur Apoptose von Tumorzellen.
- Die Bindung hemmt die intrazelluläre Signal-Weiterleitung.
- Eine Angiogenese bleibt aus.
- Auch eine proteolytische Spaltung des Her2/neu-Rezeptors erfolgt nicht.
Indikationen
Trastuzumab wird vor allem in der adjuvanten Therapie des Mammakarzinoms verabreicht, um die Rezidivrate zu senken. Aber auch ein Einfluss auf das Wachstum von Magenkrebszellen wurde beobachtet. So ist das Medikament zwar seit 2006 in der Therapie des Magenkarzinoms zugelassen, die Wirkung bleibt jedoch trotzdem umstritten.
Nebenwirkungen
Trastuzumab kann kardiotoxisch wirken, weswegen eine kontinuierliche kardiologische Überwachung notwendig ist.
Kontraindikationen
Bei einer Therapie mit Trastuzumab bei einer Herzinsuffizienzpatientin müssen die Risiken bedacht werden.
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