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Synonyme: Systematisierte Chondromalazie, Polychondritis atrophicans, Rezidivierende Polychondritis
Englisch: relapsing polychondritis
Die Polychondritis ist eine chronische, langfristig das Knorpelgewebe zerstörende Erkrankung, deren genaue Ursache bisher noch ungeklärt ist. Es wird vermutet, dass Autoimmunprozesse die Entzündungsschübe auslösen. Daher wird die Polychondritis den Autoimmunerkrankungen zugeordnet.
Bekannt ist die Polychondritis seit Mitte der 1920er Jahre. Als Entdecker und Erstbeschreiber der Autoimmunerkrankung gilt der aus Österreich stammende Facharzt für Innere Medizin Rudolf von Jaksch.
Die Polychondritis ist eine seltene Erkrankung. Die jährliche Inzidenz liegt bei 3-4 Fällen pro 1 Million Einwohner. Der Erkrankungsgipfel ist im 5. Lebensjahrzehnt angesiedelt. Rund 30% der Patienten haben andere koexistierende Autoimmunerkrankungen.
Im Abstand von einigen Wochen bis Monaten treten starke Entzündungsherde am Knorpel auf, wodurch dieser zunehmend an Festigkeit verliert und seine Funktion immer weniger wahrnehmen kann.
Obwohl die Polychondritis alle Knorpel enthaltenden Körperregionen treffen kann, sind die Gelenke besonders häufig betroffen. Als Folge der ständigen Entzündungen treten starke Schmerzen und eine zunehmende Bewegungsunfähigkeit auf. Ebenfalls häufig betroffen ist die knorpelreiche Ohr- und Nasenregion. Der Knorpel in der Nase wird weicher und senkt sich ab. Die Folge ist eine Formveränderung. Am Ohr kommt es begleitend zu einer Perichondritis.
Weitere Symptome:
Falls der Kehlkopfknorpel betroffen ist, kann es zu Atemproblemen kommen
Die Behandlung der Polychondritis erweist sich aufgrund der fehlenden Kenntnisse über die Entstehung als schwierig und nicht immer erfolgversprechend.
Im Akutstadium der Entzündung werden Glukokortikoide gegeben. Bei Herzklappenschäden kann eine operative Korrektur bzw. ein Herzklappenersatz erfolgen.
Weitere Maßnahmen:
Tags: Knorpel, Perichondritis, Rheuma
Fachgebiete: Immunologie
Diese Seite wurde zuletzt am 16. Januar 2021 um 18:50 Uhr bearbeitet.
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