(Weitergeleitet von Gebärmutter (Veterinärmedizin))
Synonyme: Gebärmutter, Metra, Hystera
Als Uterus bezeichnet man das weibliche Geschlechtsorgan, das zur Heranreifung der befruchteten Eizelle dient.
Der Uterus hat die Aufgabe, die Keimblase aufzunehmen und mit ihren Hüllen eine Verbindung einzugehen. Auf diese Weise wird der heranwachsende Embryo bzw. Fetus ernährt. Die Gebärmutter treibt schlussendlich das geburtsreife Junge unter der Geburt aus.
Alle einzelnen Schritte unterliegen strengen hormonellen Steuerungen und sind bei den verschiedenen Haussäugetieren an eine artspezifische Form und Organisation der Gebärmutter geknüpft, die für jede Tierart gesondert betrachtet werden sollte.
Die Gebärmutter entwickelt sich embryonal, gleich wie die Eileiter (Tuba uterina) und Vagina, aus den Müller'schen Gängen. Diese bleiben im Zuge der Ontogenese im kranialen Bereich weitgehend unverschmolzen, sodass der für die Haussäugetiere typische Uterus bicornis entsteht.
Im Vergleich dazu spricht man beim menschlichen Uterus von einem Uterus simplex, beim Kaninchen aufgrund der Doppelanlage als Uterus duplex.
Der Uterus der Haussäugetiere gleicht anatomisch dem Uterus der Menschen, unterscheidet sich jedoch in seiner Ausdehnung und seiner Ausstattung beträchtlich. Grundsätzlich können am Uterus folgende Abschnitte unterschieden werden:
Der Uterus besitzt einen umfangreichen Aufhängeapparat, der in seiner Gesamtheit als breites Gebärmutterband (Ligamentum latum uteri) bezeichnet wird. Anhand seiner Abschnitte kann es wie folgt unterteilt werden:
Nach kaudal setzt sich zudem die Bursa ovarica zwischen Mesosalpinx (lateral) und Ligamentum ovarii proprium fort. Dessen in Richtung ventrolaterale Seite des Mesometrium ziehende Fortsetzung wird als Ligamentum teres uteri bezeichnet. Beim Hund (meistens) sowie Katze (selten) zieht dieses Band in den Processus vaginalis.
Um eine adäquate Vaskularisation des weiblichen Geschlechtsapparates gewährleisten zu können, sind grundsätzlich drei paarige Arterien ausgebildet. Diese werden anhand ihres hauptversorgenden Endorgans benannt, entlassen aber regelmäßig Äste an die umliegenden Strukturen, sodass ein weitreichendes Gefäßnetz entsteht.
Der Uterus enthält somit folgende arteriellen Gefäße:
Der venöse Abfluss erfolgt über gleichnamige Venen, die hauptsächlich in die Vena ovarica sowie Vena uterina abfließen.
Die Lymphe des Uterus zieht über efferente Lymphgefäße zu den Lymphonodi iliaci mediales und lumbales aortici. Bei der Stute kann im Ligamentum latum uteri zusätzlich ein Lymphonodus uterinus zwischengeschalten sein.
Die weiblichen Geschlechtsorgane werden vorwiegend über das vegetative Nervensystem innerviert. Der Eierstock erhält parasympathische Fasern vom Nervus vagus sowie vom sakralen Teil des Parasympathikus. Die sympathische Innervation erfolgt über Fasern vom Plexus intermesentericus oder vom Plexus mesentericus caudalis. Der gesamte restliche Geschlechtstrakt wird von vegetativen Fasern des Plexus pelvinus versorgt.
Der Uterus der Haussäugetiere liegt fast zur Gänze in der Bauchhöhle. Einzig der Gebärmutterhals erstreckt sich mit einem kleinen Abschnitt in den peritonealen Teil der Beckenhöhle.
Der Uterus lagert sich von dorsal den Schlingen des Darmkanals auf oder schiebt sich infolge seiner beweglichen Aufhängung zwischen diese ein, sodass er beim Schwein auch die ventrale Bauchwand erreichen kann. Beim Pferd und Rind kann die Gebärmutter (je nach Zyklusstadium) in ihrer ganzen Ausdehnung vom Rektum (Rektale Untersuchung) aus abgetastet werden.
Der Wandbau des Uterus ist starken hormonellen Einflüssen unterlegen. Gleichzeitig ist die Innenarchitektur bei den Tierarten verschieden ausgebildet, sodass der detaillierte histologische Aufbau am jeweiligen Uterusabschnitt betrachtet werden sollte.
Grundsätzlich können folgende Schichten beschrieben werden:
Fachgebiete: Anatomie, Veterinärmedizin
Diese Seite wurde zuletzt am 15. April 2018 um 22:55 Uhr bearbeitet.
Um diesen Artikel zu kommentieren, melde Dich bitte an.