Rektale Untersuchung (Veterinärmedizin)
Synonyme: Rektaluntersuchung, Rektale Exploration, Rektale Palpation
Englisch: rectal examination
Definition
Bei der rektalen Untersuchung wird mit dem durch den After eingeführten Finger oder - bei größeren Tieren - mit der Hand das Innere des Bauches bzw. Beckens abgetastet.
Die rektale Untersuchung ist ein Teil des allgemeinen klinischen Untersuchungsganges bei größeren Haussäugetieren.
Indikation
Im Zuge einer rektalen Untersuchung können verschiedene Organe beurteilt und eventuelle krankhafte Veränderungen festgestellt werden. Sie kann durchgeführt werden bei/zur:
- Kolikanfall
- Abmagerung
- Diarrhö
- Kryptorchismus
- Trächtigkeitskontrolle
- Zykluskontrolle
- Größenkontrolle des Anulus vaginalis
- knöcherne Problematik des Beckenrings
Schwein
Beim Schwein kann nur ab einem Körpergewicht von mehr als 150 kg rektal untersucht werden, wobei hier meist nur beim Eber eine Zuchttauglichkeitsüberprüfung erfolgt oder ein Kryptorchismus untersucht wird.
Hund
Durchführung
Bevor rektal untersucht wird, muss die Umgebung des Afters und Schwanzansatzes auf Verschmutzung kontrolliert werden. Hierbei kann auf den ersten Blick erkannt werden, ob eventuell eine Durchfallerkrankung zu vermehrter Verschmutzung geführt hat. Gleichzeitig ist festzustellen, ob der After offen ist und ob überhaupt ein Anus vorhanden ist (Atresia ani).
Rektale Untersuchungen finden hauptsächlich bei Großtieren statt. Hier wird die Rektaluntersuchung des Rindes von der des Pferdes unterschieden. Aufgrund der unterschiedlichen Anatomie des Verdauungstraktes und des Verhaltens werden die Rektaluntersuchungen getrennt betrachtet:
Literatur
- Baumgartner, Walter. Klinische Propädeutik der inneren Krankheiten und Hautkrankheiten der Haus-und Heimtiere. Georg Thieme Verlag, 2005.
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