Ceftriaxon
Handelsnamen: Cefotrix®, Rocephin® u.a.
Synonyme: Ceftriaxonum u.a.
Englisch: Ceftriaxone
Definition
Ceftriaxon ist ein Breitspektrumantibiotikum aus der Gruppe der Cephalosporine der 3. Generation. Es gehört zur Gruppe der ß-Laktam-Antibiotika und besitzt gegenüber Penicillin eine erweiterte Wirksamkeit gegen gramnegative Erreger.
Chemie
Ceftriaxon hat die Summenformel C18H18N8O7S3 und eine molare Masse von 554,58 g/mol.
Wirkmechanismus
Die bakterizide Wirkung von Ceftriaxon beruht auf der Störung der Zellwandsynthese der Bakterien, wodurch die Erreger abgetötet werden.
Spektrum der antimikrobiellen Aktivität
Ceftriaxon hat ein breites antibakterielles Spektrum, sowohl im grampositiven, als auch im gramnegativen Bereich. Als empfindlich gegenüber Ceftriaxon können in der Regel folgende Bakterien eingestuft werden:
- Staphylococcus aureus (keine Wirksamkeit gegen MRSA)
- Streptococcus pyogenes
- Streptococcus pneumoniae (Pneumokokken)
- Viridans-Streptokokken
- Moraxella catarrhalis
- Borrelia burgdorferi
- Enterobacteriaceae
- Haemophilus influenzae
- Escherichia coli
- Proteus mirabilis
- Klebsiella
- Providencia
- Pasteurella
- Neisseria gonorrhoeae
- Neisseria meningitidis
- Salmonellen
- Shigellen
- Pseudomonas (Cave: Resistenz!)
- Acinetobacter
Cephalosporine, also auch Ceftriaxon, sind unwirksam gegen Enterokokken und Listerien.
Pharmakokinetik
Die Plasmahalbwertszeit beträgt durchschnittlich sieben Stunden. Der Arzneistoff wird zu 33 bis 67% renal und 35 bis 45% biliär eliminiert.
Applikationsform
Das Arzneimittel wird parenteral angewendet. Es liegt in Form eines Pulvers oder Lösungsmittels zur Herstellung einer Injektionslösung bzw. Infusionslösung vor.
Indikationen
Das Arzneimittel ist bei folgenden bakteriellen Infektionskrankheiten indiziert:
- Infektionen der oberen und unteren Atemwege
- Hals-Nasen-Ohren-Infektionen
- Niereninfektionen
- Harnwegsinfektionen
- Hautinfektionen
- Infektionen der Weichteile
- Geschlechtskrankheiten wie Gonorrhoe
- Knocheninfektionen, Gelenkinfektionen
- Infektionen des Bauchraumes
- Sepsis
- bakterielle Meningitis - exzellente Liquorgängigkeit, Mittel der ersten Wahl
Darüber hinaus kommt Ceftriaxon auch zu prophylaktischen Zwecken bei Patienten mit geschwächter Immunabwehr zum Einsatz.
Für die Therapie der Gonorrhoe ist eine intramuskuläre Gabe von 250 mg Ceftraxon das Mittel der ersten Wahl.
Unerwünschte Arzneimittelwirkungen
- Überempfindlichkeit: Fieber, Schüttelfrost, anaphylaktischer Schock, Schwellungen, Gelenkschwellungen
- allergische Hautreaktionen: Juckreiz, Hautausschlag, Exantheme, Urtikaria, Dermatitis
- Schmerzen, Kopfschmerzen, Gelenkschmerzen
- Störungen des Gastrointestinaltrakts: Diarrhoe, Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen
- Eosinophilie, Thrombozytopenie, Leukopenie, Neutropenie, hämolytische Anämie
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber Cephalosporinen
- Hyperbilirubinämische Frühgeborene und Neugeborene
- Die gleichzeitige Anwendung von peristaltikhemmenden Arzneimitteln sowie die Zugabe von Lidocain stellen Kontraindikationen dar.
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