Synonyme: Streptococcus viridans, Oral-Streptokokken, vergrünende Streptokokken
Viridans-Streptokokken sind eine Gruppe von Streptokokken, die auf bluthaltigen Nährböden eine alpha-Hämolyse oder "Vergrünung" zeigen.
Die umgangssprachliche Bezeichnung für diese Gruppe ist Streptococcus viridans. Diese Bezeichnung hat aber keinen Stand in der Taxonomie, insbesondere handelt es sich nicht um eine echte Bakterienspezies. Daher sollte besser der Begriff "Viridans-Streptokokken" verwendet werden. Viridans-Streptokokken sind natürlicherweise im Rachenraum, aber auch in der Vagina und im Gastrointestinaltrakt nachzuweisen.
Die Viridans-Streptokokken werden in vier Gruppen eingeteilt.
Zu dieser Gruppe gehören:
Mitglieder dieser Gruppe sind :
Zu dieser Gruppe gehören :
Mitglieder dieser Gruppe sind :
Hierbei handelt es sich um die klassische Einteilung, die inzwischen überarbeitet wurde.
Streptococcus pneumoniae wächst ebenfalls vergrünend, wird aber nicht zu den Viridans-Streptokokken gerechnet.
Streptokokken der Mutansgruppe können über die Produktion von extrazellulären Polysacchariden, welche von anderen Bakterien als Lebensraum genutzt werden, zur Kariesentstehung beitragen. Die auf dem Belag aus Polysacchariden wachsenden Bakterien produzieren Substanzen, die den Zahnschmelz angreifen.
Während einer Zahnbehandlung oder beim Kauen kann eine Bakteriämie auftreten. Die Bakterien können sich auf vorgeschädigtem Endokard ansiedeln und zu einer Endocarditis lenta führen -im Gegensatz zur meist durch Staphylococcus aureus ausgelösten Endocarditis acuta. Viridans-Streptokokken sind in über fünfzig Prozent der Fälle die Ursache einer Endokarditis.
Der Nachweis kann z.B. über Blutkulturen erfolgen.
Zur Behandlung wird in der Regel Penicillin, häufig in Kombination mit Vancomycin, Gentamicin, Streptomycin oder Clindamycin eingesetzt.
Um einer Endokarditis vorzubeugen, wird eine Endokarditisprophylaxe durchgeführt.
Tags: Appendizitis, Bakterien, Endokarditis, Karies, Mundflora, Normalflora, Streptokokken
Fachgebiete: Bakteriologie, Infektiologie
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