Proteus mirabilis
Definition
Proteus mirabilis ist ein gramnegatives, fakultativ anaerobes Stäbchenbakterium aus der Familie Morganellaceae und einer der häufigsten nosokomialen Erreger einer Harnwegsinfektion. In der medizinischen Umgangssprache wird es den so genannten Enterobakterien zugeordnet.
Systematik
Morphologie
Proteus mirabilis ist ein stäbchenförmiges, stark peritrich begeißeltes, sehr gut bewegliches, sporenloses Stäbchenbakterium.
Vorkommen
Proteus mirabilis kommt in der Darmflora von Menschen und von Tieren, sowie ubiquitär in der Natur vor. Es fungiert als wichtiger Proteinzersetzer und ist an Fäulnisprozessen beteiligt.
Klinische Bedeutung
Die wichtigste klinische Bedeutung hat Proteus mirabilis als dritthäufigster (ca. 10%) Erreger von Harnwegsinfektionen, nach Escherichia coli (ca. 60 bis 70%) und Enterokokken (ca. 10 bis 20%). Seltener ist es an einer Urosepsis oder an Entzündungen anderer Organe (Empyem, Peritonitis, Meningitis bei Kindern) beteiligt. Aufgrund der hohen Ureaseaktivität wird die Bildung von Nierensteinen gefördert. Es kann auch über Aufnahme einer hohen Keimmenge über die Nahrung in seltenen Fällen zu Gastroenteritiden kommen.
Kultivierung
Proteus mirabilis wächst relativ anspruchslos auf gängigen Nährböden und breitet sich rasch über dem Nährmedium aus. Dies kann unter Umständen die Reinkultivierung anderer Keime erschweren (Schwärmphänomen). Das Temperaturoptimum liegt bei 34 bis 37°C.
Antibiose
Proteus mirabilis ist in der Regel sensibel gegen Ampicillin, Cephalosporine und Aminoglykosid-Antibiotika. Multiresistenzen sind häufig bei Indol-positiven Stämmen.
siehe auch: Multiresistente gramnegative Erreger
um diese Funktion zu nutzen.