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Enterobacterales

1. Definition

Enterobacterales sind eine Ordnung innerhalb der Klasse der gramnegativen Bakterien (Gammaproteobacteria). Zeitweilig war für diese Ordnung auch der Name Enterobacteriales im Gespräch, dieser hat sich aber nicht durchgesetzt.

2. Systematik

3. Familien

Die Ordnung Enterobacterales umfasst u.a. folgende Familien (1. Ebene) und Gattungen (2. Ebene):

Diese Aufzählung repräsentiert nur einen Teil der vielen Arten.

4. Eigenschaften

Enterobacterales sind Stäbchen mit einer Länge von 1 bis 6 µm. Sie sind überwiegend beweglich, teils unbeweglich. Enterobacterales sind in der Lage, Zucker (Glukose etc.) zu verstoffwechseln, wobei Säure und Gas entsteht. Ihr Stoffwechsel ist fakultativ anaerob, d.h. sie können in Anwesenheit von Sauerstoff Stoffe oxidativ abbauen, aber auch unter anaeroben Bedingungen Energie durch Gärung gewinnen. Auf normalen Nährböden (z.B. McConkey-Agar) lassen sich Enterobacterales gut anzüchten.

Eine lichtmikroskopische Klassifizierung der Enterobacterales-Gattungen ist kaum möglich, eine Unterscheidung kann molekularbiologisch oder biochemisch erfolgen (Beobachtung der Enzymaktivität mit der bunten Reihe, Elektivnährböden, Antigennachweis, etc.).

Anhand der Antigene ist bei manchen Arten eine genauere Unterteilung in verschiedene Serotypen möglich:

5. Pathogenität

Einige Enterobacterales verfügen potenziell über:

  • Endotoxine: Bei Auflösung des Bakterium (Bakteriolyse) wird dieses Toxin freigesetzt und gelangt in den Blutkreislauf, wo es zu Fieber, Abfall des Blutdrucks, Gerinnungsproblemen bis hin zum Schock führen kann.
  • Exotoxine ("Enterotoxine"): Zum Teil produzieren Enterobacterales auch Exotoxine, die ihnen die Fähigkeit verleihen, die Schleimhaut (Mucosa) zu infiltrieren, was oft zu Durchfällen führt (z.B. bei E. coli, Salmonellen und Shigellen).

6. Klinik

Humanpathogene Enterobacterales sind oft Ursache von:

Neben den krankheitsverursachenden Enterobakterien gehören viele Typen zur Normalflora und sind nur fakultativ pathogen, sprich als Opportunisten (bei Immunsuppression, Antibiotikatherapie, falscher Ernährung, Alkoholabusus, Bestrahlung, Chemotherapie, können sie als endogene Infektionen mit schweren Folgen hervorrufen.

7. Nachweis

Die Bakterien können aus Stuhlproben (Fäzes), ggf. auch aus Blut, Urin, Galle, Bronchialsekret oder Liquor nachgewiesen werden. Die Anzüchtung erfolgt auf einem geeigneten Nährmedium.

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22.02.2020, 20:53
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