Citrobacter
Definition
Citrobacter ist eine Gattung gramnegativer, begeißelter und somit beweglicher, nicht sporenbildender Stäbchenbakterien.
Eigenschaften
Die Vertreter der Gattung Citrobacter sind fakultativ anaerob und bauen Citrat ab, was zu ihrem Namen geführt hat. Weiterhin können sie Laktose abbauen, weshalb sie zu den coliformen Bakterien gezählt werden.
Bei Citrobacter verläuft die Katalasereaktion positiv und der Oxidase-Test negativ. Außerdem sind die Bakterien diazotroph, d.h. sie können Stickstoff fixieren. Sie finden sich im Boden und in Gewässern sowie als Teil der natürlichen Darmflora des Menschen.
Systematik
- Domäne: Bakterien
- Abteilung: Proteobacteria
- Klasse: Gammaproteobacteria
- Ordnung: Enterobacterales
- Familie: Enterobacteriaceae
- Gattung: Citrobacter
- Familie: Enterobacteriaceae
- Ordnung: Enterobacterales
- Klasse: Gammaproteobacteria
- Abteilung: Proteobacteria
Derzeit (2020) werden elf Arten unterschieden, wobei Citrobacter freundii und Citrobacter koseri klinisch am bedeutsamsten sind.
Klinik
Citrobacterspezies verursachen nur selten Infektionskrankheiten. Bei Patienten mit Immunsuppression können sie als opportunistische Erreger v.a. zu intraabdominalen Infektionen führen. Dabei handelt es sich meist um Nosokomialinfektionen. In Einzelfällen führen Citrobacter zu Harnwegs- oder Atemwegsinfektionen sowie zu Meningitis und Sepsis bei Säuglingen.
Diagnostik
Der Erregernachweis erfolgt entweder über das Wachstum in Flüssigkulturen oder über den Einsatz von Selektivnährboden. Eine endgültige Erregeridentifizierung wird anhand biochemischer Verfahren wie der bunten Reihe oder molekularbiologisch erreicht.
Außerdem ist ein serologischer Nachweis möglich, wobei dieser aufgrund der möglichen Kreuzreaktionen mit Salmonella und Escherichia nur von geringerer Bedeutung ist.
Therapie
Eine Therapie erfolgt nach Antibiogramm, wobei in der Regel Chinolone, Ureidopenicillin oder Cephalosporine verabreicht werden.