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Serratia

nach Serafino Serrati, italienischer Physiker des 18. Jahrhunderts
Englisch: Serratia

1. Definition

Serratia ist eine Gattung von Bakterien, die zur Familie der Enterobacteriaceae gehörte. Nach neueren taxonomischen Erkenntnissen wird Serratia jetzt der Familie Yersiniaceae zugeordnet.

2. Systematik

3. Eigenschaften

Serratia sind gramnegative Stäbchenbakterien, die peritrich begeißelt und somit beweglich sind. Es werden keine Sporen ausgebildet. Die Bakterien wachsen fakultativ anaerob, die Voges-Proskauer-Reaktion (Reaktion zum Nachweis einer Acetoinbildung) fällt positiv aus. In vielen Merkmalen ähneln sie den Klebsiellen, kommen jedoch seltener vor als diese. Einige Stämme bilden ein rotes Pigment, das Prodigiosin. Weiterhin werden Virulenzfaktoren ausgebildet:

4. Vorkommen

Serratia kommen in Wasser, im Boden und auch in Nahrungsmitteln vor. Sie siedeln sich bevorzugt in der Darmflora an.

5. Formen

Zehn Arten der Serratia sind bekannt, acht davon kommen auch beim Menschen vor. Es gibt mehrere medizinisch bedeutende Formen der Serratia:

6. Nachweis

Der Nachweis von Serratia erfolgt durch Anzüchtung in Bakterienkultur, was meist problemlos möglich ist. Kennzeichnend ist bei einigen Stämmen die Bildung von Prodigiosin, einem wasserunlöslichen, zellständigen, roten Pigment. Serratia wird teilweise als „Hostienpilz“ bezeichnet, da mit Serratia bebrütete kohlenhydrathaltige Nährböden das Aussehen von Blutstropfen haben können („Hostienwunder“).

Weiterhin können Stoffwechselleistungen mit einer Bunten Reihe ausgetestet werden, was die Abgrenzung von Serratia zu ähnlichen Bakterien ermöglicht.

7. Klinik

Serratia ist vor allem ein Erreger von Nosokomialinfektionen, also Infektionen, die während eines Krankenhausaufenthalts auftreten sowie ein opportunistischer Erreger, der Personen mit geschwächtem Immunsystem befällt. Somit sind Erreger der Gattung Serratia häufig ein Problem auf Intensivstationen oder in Kinderkliniken.

Häufige Erkrankungen, die von Serratia ausgelöst werden, sind:

Besonders gefürchtet ist der Erreger bei Endoprothetik-Operationen. Eine Serratia-Sepsis kann beispielsweise durch verunreinigte Infusionslösungen oder Katheter verursacht werden.

8. Therapie

Als bakterielle Erreger werden Serratia mit Antibiotika behandelt. Die Therapie von Infektionen mit Serratia ist problematisch, da das Bakterium Resistenzen gegen viele Antibiotika aufweist. Zum Beispiel sind sie natürlicherweise resistent gegen zahlreiche Cephalosporine. Eingesetzt werden unter anderem Aminoglykoside, vor allem Amikacin. Eine sinnvolle Antibiotikatherapie ist jedoch nur nach erfolgreicher Keimisolation und Erstellung eines Antibiogramms möglich.

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