Amikacin
Handelsnamen: Amikacin, Amikin, Biklin u.a.
Englisch: Amikacin
Definition
Amikacin gehört zur Gruppe der Aminoglykosid-Antibiotika und wirkt gegen aerobe gramnegative Bakterien.
Chemie
Amikacin hat die Summenformel C22H43N5O13 und eine molare Masse von 585,60 g/mol. Es handelt sich um ein aromatisches Kohlenwasserstoffmolekül mit geringer Löslichkeit in Wasser und Methanol. In Ethanol ist Amikacin vollständig unlöslich. Bei Zimmertemperatur liegt der Arzneistoff in festem Aggregatzustand vor.
Wirkmechanismus
Als Aminoglykosid-Antibiotikum greift Amikacin in die Proteinbiosynthese der Bakterien ein. Es hemmt diese, indem es sich an Ribosomen anlagert und die Translokation der tRNA verhindert. Folglich kann keine Translation mehr stattfinden. Die Bildung neuer Proteine für den Stoffwechsel wird auf diese Weise unterbunden, wodurch die Bakterien abgetötet werden.
Pharmakokinetik
Der Arzneistoff wird intramuskulär oder intravenös appliziert. Dabei liegt Amikacin im Blut zu 11 % an Plasmaproteine gebunden vor. Die Plasmahalbwertszeit beträgt durchschnittlich drei Stunden, wobei der Wirkstoff anschließend renal eliminiert wird.
Indikationen
- Atemwegsinfekte
- Infektionen im Bauchraum (zum Beispiel Peritonitis)
- Verbrennungswunden
- Septische Infektionen der Niere und des Urogenitalsystems
- Bakteriämie, Sepsis
- Meningitis, Endocarditis
Dosierung
Die übliche Dosierung für Erwachsene und Jugendliche mit normaler Nierenfunktion beträgt 15 mg/kgKG/Tag. Die Verabreichung kann als Einzeldosis oder aufgeteilt in 2–3 Dosen über den Tag als Infusion erfolgen. Hierbei sollte die Infusionsdauer jeweils 30–60 Minuten betragen.
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Nebenwirkungen
Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Anwendung mit platinhaltigen Zytostatika, sowie einigen Schleifendiuretika kann die gehörschädigende Wirkung verstärken. Amikacin verlängert außerdem die Wirkdauer von nichtdepolarisierenden Muskelrelaxanzien.
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber Aminoglykosid-Antibiotika
- Frühgeborene, Neugeborene
- Schwangerschaft, Stillzeit