Bakterienkultur
Englisch: bacterial culture
Definition
Unter einer Bakterienkultur versteht man die Anzüchtung von Bakterien (z.B. aus einem Abstrich) in einem Kulturmedium zum Zwecke der Vermehrung und ggf. anschliessenden Bestimmung der Erreger.
Durchführung der Anlegung
Probeentnahme
Zunächst erfolgt die Gewinnung von Bakterien aus dem Ort der Infektion (z.B. Sputum, Blut). Es ist wichtig, dass die Probe in einem Gefäß transportiert wird, das Vermehrung und Absterben der Bakterien unterbindet, und dass die Probe rasch untersucht wird.
Anlegen der Kultur
Anschließend werden die Bakterien auf ein festes oder flüssiges Nährmedium gebracht, das Pepton, Serum, eine Pufferlösung und Kohlenstoff enthält. Soll die Kultur auf spezifische Resistenzen untersucht werden, wird ein Antibiotikum hinzugegeben. Handelt es sich um humanpathogene Bakterien, werden diese bei einer Temperatur von 37°C inkubiert.
Auftrennen der Bakterien
Da auf einer Platte meist mehrere Bakterienkolonien wachsen, ist eine Auftrennung der Kolonien für die spätere Untersuchung unerlässlich. Dies geschieht zum Beispiel mittels des Dreiösenausstriches.
Bestimmung der Bakterien
Nachdem die Bakterien aufgetrennt wurden, werden diese weiter untersucht. Dies kann mit bloßem Auge erfolgen (Bestimmung der Wachstumsform) oder auch durch Gramfärbung, spezifische Reaktionen und Untersuchung von Bedingungen, die für das Wachstum nötig sind (z.B. Aminosäuren).
Antibiogramm
Das Antibiogramm dient dazu, das Antibiotikum mit der besten Wirkung zu finden. Dazu tränkt man Filzplättchen mit Antibiotika und bringt diese auf die Platte mit den Bakterien auf. Nach dem Ausmaß der Wachstumshemmung in der Umgebung des Antibiotikumplättchens kann eine Resistenzbestimmung erfolgen.
siehe auch: Wachstumsphasen einer Bakterienkultur
um diese Funktion zu nutzen.