Synonym: Meningokokken
Englisch: Neisseria meningitidis, meningococcus
Neisseria meningitidis ist ein gramnegatives kugelförmiges Bakterium, das sich intrazellulär vermehrt. Es zählt zu den so genannten Kokken (Diplokokken) und verursacht unter anderem eine bakterielle Meningitis, vorzugsweise bei Kindern und Jugendlichen oder immunsupprimierten Patienten. Der einzige Wirt ist der Mensch. Meningokokken werden durch Tröpfcheninfektion übertragen.
Meningokokken erscheinen in der mikroskopischen Untersuchung als gramnegative Diplokokken. Der Nachweis erfolgt kulturell in der Blutkultur oder mit Hilfe eines Latexagglutinationstests.
Eine Meningokokkeninfektion kann mit Penicillin G behandelt werden. Da in Akutsituationen auch andere Bakterien Auslöser einer Meningitis sein können, wird in der Regel ein breiteres bakterielles Spektrum antibiotisch behandelt, beispielsweise durch Cephalosporine der 3. Generation.
Es stehen Impfstoffe gegen diverse Serotypen von Neisseria meningitidis zur Verfügung. Die Ständige Impfkommission (STIKO) des Berliner Robert-Koch-Instituts empfiehlt die Impfung gegen Meningokokken des Serotyps C mit dem C-Konjugatimpfstoff standardmäßig für alle Kinder ab 12 Monate.
Weiterhin wird eine Umgebungsprophylaxe für alle Personen empfohlen, die 7 Tage vor bis 10 Tage nach Erkrankungsbeginn in engem Kontakt zu der erkrankten Person standen.
Für eine Infektion mit Neisseria meningitidis besteht eine Meldepflicht nach dem IfSG §7, wenn der Erreger in Liquor, Blut oder anderen normalerweise sterilen Körperflüssigkeiten oder -geweben nachgewiesen wurde.
siehe auch: Meningokokken-Meningitis, Waterhouse-Friderichsen-Syndrom, Meningokokken-Impfung
Tags: Bakterium, Diplokokke, Gramnegativ, Neisseria, Streptokokken
Fachgebiete: Bakteriologie
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