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Iritis

Synonym: Iris-Entzündung, Regenbogenhautentzündung
Englisch: iritis

1. Definition

Als Iritis wird eine Entzündung der Regenbogenhaut (Iris) bezeichnet. Liegt gleichzeitig eine Entzündung des Ziliarkörpers vor, spricht man von einer anterioren Uveitis oder Iridozyklitis.

2. Ätiologie

In vielen Fällen bleibt die Ursache einer Iritis unklar. Man spricht dann von einer primären oder idiopathischen Iritis. Lässt sich die Ursache ausfindig machen, liegt eine sekundäre Iritis vor.

Ätiologisch liegt häufig eine Autoimmunerkrankung zu Grunde. Akute Krankheitsverläufe können insbesondere als Frühsymptom eines Morbus Bechterew auftreten. Weitere assoziierte Autoimmunerkrankungen sind u.a.:

Infektionen können entweder durch den direkten Befall der Iris oder immunologische Kreuzreaktionen zu einer Iritis führen. Die Pathomechanismen sind dabei bislang (2025) nicht vollständig geklärt. Auslösende Erreger sind u.a.:

3. Klinik

Das klinische Bild der Iritis umfasst:

Entzündungsbedingt kommt es zu einem Übertritt eines entzündlichen Exsudates aus Lymphozyten, Makrophagen, Eiter und Fibrin in die Augenvorderkammer, die bei der Spaltlampenuntersuchung eine Trübung zeigt. In sehr ausgeprägten Fällen und bei später therapeutischer Intervention ist auch ein Hypopyon möglich.

Iritiden können akut oder chronisch verlaufen, wobei die Häufigkeit von Komplikationen bei chronischen Verläufen und akuten Schüben bzw. Krankheitsrezidiven im Rahmen von Autoimmunerkrankungen signifikant erhöht ist.

4. Diagnostik

Der makroskopische Sichtbefund zeigt eine Rötung des Auges sowie eine Miosis. Palpatorisch besteht eine starke Druckdolenz des Bulbus.

Die Diagnosesicherung erfolgt klinisch und mittels Spaltlampenuntersuchung. Typische Befunde sind:

Eine Messung des Augeninnendrucks (Tonometrie) ist bei einem intraokularen Reizzustand unerlässlich und sollte bei Auffälligkeiten auch nach Abklingen der Iritis kontrolliert werden. Das Kontrollintervall richtet sich nach dem individuellen Verlauf.

Zur Ursachenabklärung ist eine umfassende Labordiagnostik mit Bestimmung der einschlägigen Autoantikörper notwendig. Sie erfolgt meist durch den Rheumatologen. Eine bildgebende Diagnostik und eine Serologie zum Ausschluß infektiös-entzündlicher Ursachen (z.B. Tuberkulose) ist ebenfalls erforderlich. In unklaren Fällen kann eine diagnostische Vorderkammerpunktion zum Erregernachweis notwendig sein. Hierbei finden sich nicht selten Rubella- oder Herpesviren.

5. Komplikationen

Mögliche Komplikationen einer Iritis sind

6. Therapie

Die Therapie beruht auf der (mitunter stündlichen) lokalen Applikation cortisonhaltiger Augentropfen sowie Mydriatika zur Vermeidung von Synechien. Zur Nacht werden gelegentlich auch Salben aufgetragen.

Eine Synechierung in weiter Pupille muss vermieden werden. Daher sollte bei der Verwendung von Mydriatika auf eine Applikationshäufigkeit geachtet werden, die weiterhin ein Pupillenspiel erlaubt.

Bei schweren Verläufen, insbesondere bei zusätzlichem Befall der Augenhinterkammer, ist eine systemische Therapie mit Glukokortikoiden indiziert. Die Therapie der Grunderkrankung erfolgt ursachenabhängig.

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