Ziliarkörper
Synonyme: Corpus ciliare, Strahlenkörper
Englisch: ciliary body
Definition
Der Ziliarkörper ist ein ringförmiger Teil der mittleren Augenhaut, welcher für die Aufhängung der Linse und ihre Akkommodation verantwortlich ist. Ferner ist er an der Produktion des Kammerwassers beteiligt.
Histologie
Der Ziliarkörper liegt zirkulär, in einigem Abstand um den Linsenäquator. Die Linse ist über die Zonulafasern am Ziliarkörper aufgehängt.
In den Ziliarkörper ist eine Schicht aus glatter Muskulatur, der Musculus ciliaris eingelagert. Seine Funktion liegt in der Nahakkomodation des Auges (s. u.).
Das Corpus ciliare wird gegliedert in die posteriore, ebene Pars plana und die anteriore, gefältelte Pars plicata. Von letzterer gehen die etwa 70 Processus ciliares, die Ziliarfortsätze aus, von denen radiär die Fibrae zonulares entspringen, um am Linsenäquator anzusetzen. Die Ziliarfortsätze enthalten weitlumige Kapillaren mit fenestriertem Endothel.
Der Ziliarkörper ist reich an Blutgefäßen und wird von einem zweischichtigen Epithel, der Pars ciliaris retinae überzogen. Im Gegensatz zur Iris enthält nur das äußere pigmentierte Epithel ("PE") Melanosomen, das innere nicht-pigmentierte Epithel ("NPE") dagegen nicht. Die beiden Epithelschichten sind über viele Haftkontakte und gap junctions miteinander verbunden. Bedeutsame Leistung des Ziliarepithels im Bereich der Pars plicata ist die Sekretion des Kammerwassers.
Physiologie
Die Anspannung des Musculus ciliaris bewirkt eine Entspannung der Zonulafasern. Dadurch nimmt die Augenlinse aufgrund ihrer Eigenelastizität eine rundere Form an, was zur Nahakkommodation führt. Umgekehrt bewirkt die Entspannung des Ziliarkörpers eine Anspannung der Zonulafasern. In der Folge wird die Augenlinse abgeflacht (Fernakkommodation).
Literatur
- Lüllmann-Rauch: Taschenlehrbuch Histologie, 5. Auflage, 2015, Thieme-Verlag
um diese Funktion zu nutzen.