Synonyme: Chorionepitheliom, Trophoblastentumor
Unter einer Blasenmole versteht man eine blasenförmige Fehlbildung der Chorionzotten der Plazenta, die kausal durch eine pathologische Proliferation des Trophoblasten ausgelöst wird.
Man unterscheidet invasive und nicht-invasive sowie komplette und inkomplette Formen der Blasenmole.
Als Zeichen einer Blasenmole können auftreten:
Der Schwangerschaftstest fällt bei einer Blasenmole in der Regel hoch positiv aus.
Aus einer unbehandelten Blasenmole kann sich in 2-15% aller Fälle ein Chorionkarzinom entwickeln. Oft gleichzeitig bestehende Luteinzysten des Ovars können torquieren oder rupturieren. Blasenmolen tragen immer das Risiko einer Blutung mit sich. Bei therapeutischen Manipulationen am Uterus besteht stets eine erhöhte Perforations- und Rupturgefahr.
Bei der klinischen, labormedizinischen und bildgebenden Diagnostik sind folgende Befunde zu erheben:
Als fakultativer Befund finden sich bei einem Teil der Fälle Luteinzysten des Ovars (hCG-Überstimulation).
Bei Verdacht auf falsch-positive Laborergebnisse sollte folgende Schritte unternommen werden:
Die Therapie einer Blasenmole besteht in ihrer Entfernung. Die Ausstoßung der Blasenmole wird in der Regel mit der Gabe von Prostaglandinen eingeleitet. Folgend erfolgt eine manuelle Nachtastung des Uterus mit vorsichtiger Entfernung der Reste, gegebenenfalls erfolgt eine Kürettage (Saugkürettage). Unter der Nachtastung erfolgt in der Regel die Gabe von Oxytocin zur Tonisierung des Uterus und Minimierung des Blutungsrisikos. Zusätzlich erfolgt eine Antibiotika-Prophylaxe mit einem Breitspektrumantibiotikum.
Da immer Blutungen zu befürchten sind, sollten vor dem Eingriff Erythrozytenkonzentrate bereitgestellt werden. Bei schweren Blutungen müssen unter Umständen operative Maßnahmen bishin zur Hysterektomie ergriffen werden.
Nach der Enfernung der Blasenmole sollten die HCG-Spiegel wöchentlich kontrolliert werden, bis mindestens an drei aufeinanderfolgenden Messungen kein HCG mehr nachweisbar ist. Dies sollte nach maximal 12 Wochen der Fall sein.
Bestehen Zweifel an der vollständigen Entfernung kann eine Nachkürretage erwogen werden.
Tags: Gestose, Komplikation, Schwangerschaft
Fachgebiete: Gynäkologie
Diese Seite wurde zuletzt am 14. Januar 2021 um 13:34 Uhr bearbeitet.
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