Sonografie
Synonyme: Sonographie, Ultraschall
Englisch: ultrasound, sonography
Definition
Unter Sonografie versteht man in der Medizin die Anwendung von Ultraschall zur Untersuchung von organischem Gewebe. Das durch die Sonografie entstehende Bild nennt man Sonogramm.
Bei der Sonografie handelt es sich um eines der am häufigsten eingesetzten bildgebenden Verfahren der Medizin.
Grundprinzip
Die Sonografie beruht auf dem Echoprinzip. Ein gerichteter Ultraschall wird ausgesandt und von den aufeinanderfolgenden Schichten des beschallten Objektes mehr oder weniger stark reflektiert. Aus der Laufzeit des reflektierten Signals kann die Schichtstruktur des Objekts rekonstruiert werden.
Ein ähnliches Prinzip auf optischer Basis stellt die optische Kohärenztomografie (OCT), sowie das Kohärenzradar dar. Im Radiowellenbereich verwendet das Radar das Echoprinzip.
Darstellungsmethoden
- A-Mode (obsolet)
- B-Mode
- 3D-Ultraschall
- 4D-Ultraschall
- Kontrastmittelverstärkter Ultraschall (CEUS)
- Elastosonographie
Die Aussagekraft der Sonografie kann durch die Anwendung des Dopplereffekts erhöht werden, der z.B. bei der Farbdopplersonografie zum Einsatz kommt.
Darstellung
Im B-Mode, der derzeit häufigsten Anwendung des Ultraschalls, gilt folgende grobe Regel: Alles, was schwarz (dunkel) zur Darstellung kommt, ist mehr oder minder flüssig. Alles, was weiß zur Darstellung kommt, ist entweder Luft, Knochen oder sonstiger Kalk. Um die Gewebe besser differenzieren zu können, werden in der Abdominalsonografie auch spezielle Kontrastmittel eingesetzt.
Im Sonogramm beschreibt man die Darstellung der Strukturen bzw. Gewebe im Hinblick auf ihre Echogenität als:
- anechogen: echofrei
- hypoechogen: echoarm
- isoechogen: echogleich
- hyperechogen: echoreich
Gut darstellbare Strukturen
Gut darstellbar sind alle flüssigen bzw. weichen und von außen zugänglichen Strukturen, z.B.:
- Schilddrüse
- Hoden
- Herz
- Leber
- Gallenblase
- Nieren
- Milz
- Harnblase
- Pleura
- Uterus mit seinem Inhalt
Schlecht darstellbare Strukturen
Schlecht darstellbar sind alle lufthaltigen oder von Hartgeweben (Knochen) umgebenen bzw. verdeckten Strukturen, z.B.
Formen
Die verschiedenen Sonografieformen werden in der Regel nach dem untersuchten Organ oder dem Zugangsweg des Schallkopfes benannt. Beispiele sind:
Funktionen
Ein Ultraschallgerät ist neben einem Bildschirm, einer Tastatur und einem oder mehreren Schallköpfen, mit einem Bedienfeld ausgestattet. Auf diesem befinden sich unterschiedliche Tasten und Regler, die diverse Funktionen besitzen:
Freeze | Erstellt ein Standbild, ein Zwischenbild kann somit abgespeichert werden |
Gain (Gesamtverstärkung) | Verstärkung der Schallwellen, um auch tiefer gelegene Strukturen darzustellen |
Depth (Eindringtiefe) | Einstellung der Eindringtiefe, zur besseren Darstellung der relevanten Strukturen |
Focus (Fokus) | Bündelung der Schallwellen für eine höhere Auflösung an der gewünschten Bildstelle |
Fine Flow | Dopplerverfahren mit guter räumlicher Auflösung von Strömungen |
Pulsed-wave-Doppler (PW) | Schallwellen werden pulsartig gesendet und empfangen, dient der Geschwindigkeitsmessung |
Continuous-wave-Doppler (CW) | Schallwellen werden kontinuierlich gesendet und empfangen, dient ebenfalls der Geschwindigkeitsmessung |
Colour-Flow-Imaging (CFI) | Farbliche Kodierung der Strömungsrichtung und Geschwindigkeit von Flüssigkeiten |
Die Anordnung der beschriebenen Tasten auf dem Bedienfeld des Ultraschallgerätes kann sich je nach Hersteller unterscheiden.